Grimma/Großbardau. Eigentlich sollte das Kalb welches kurz nach der behördlichen Maßnahme des Landkreises, welches 77 Rindern das Leben kostete, gar nicht mehr existieren, doch durch Glück enzog sich das Kalb dieser Maßnahme und wurde auf einer durchsuchten Weide gefunden (wir hatten berichtet).
Am Freitag wollte die Behörde nun unter Polizeischutz das Kalb abholen. Wie Arnd Viehweg berichtet soll am Freitag die Behörde unter Polizeischutz auf seinem privaten Hof aufgetaucht sein und wollte das Kalb mitnehmen. „Das Kalb hatte sich versteckt“. Die Behörde zog unverrichteter Dinge wieder ab. Auf Nachfrage bestätigte Behördensprecherin Brigitte Laux: „Dem Halter ist es verboten, Rinder zu halten (Bescheid vom 20.06.2016). Eine Nachprüfung am Freitag ergab, dass keine Tiere, auch kein Kalb mehr auf dem Hof sind. Dazu waren zwei Kollegen vom Landratsamt und zwei Polizisten auf dem (Privat- und Betriebs-) Gelände. Gebäude wurden nicht betreten.“
Was mit dem Kalb passiert, sollte es doch gefunden werden ließ die Behörde offen: „Wir würden das Tier erst gerne mal sehen, bevor irgendeine Entscheidung fällt!“ Die Anderen Tiere wurden getötet weil sie durch angeblich fehlendes Herdenmanagment nicht idendifizierbar waren. Das selbe Schicksal könnte nun auch dem Kalb drohen wenn es aufgefunden wird, da die Herkunft laut Viehweg nicht nachvollziehbar sei. Die Entscheidung des Oberverwaltungsgericht Bautzen, ob die Maßnahme rechtmäßig sei wie es das Verwaltungsgericht Leipzig bestätigte, steht noch aus. Viehweg hatte Beschwerde eingelegt. Die Behörde hat zwischenzeitlich 33 weitere Tiere töten lassen.
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