Spezialisten für die Arbeit in extremer Höhe

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Symbolbild/pixabay

Berufe gibt es wie Sand am Meer, aber nur wenige sind so riskant, dass sie sich nur für Menschen mit starken Nerven eignen. Dazu gehören Polizisten, Feuerwehrleute, Sanitäter, Bestatter, aber auch Männer und Frauen, die in ihrem Beruf hoch hinaus müssen. Nicht jeder ist für die Ausbildung zum Industriekletterer geschaffen. Und dennoch sind Menschen, die sich dafür begeistern, enorm wichtig, denn oft gibt es keine andere Lösung.

Was macht ein Industriekletterer?
Schon allein beim Gedanken, auf dem Dach eines Hochhauses zu arbeiten, bekommen die meisten Menschen Höhenangst. Dabei ist das Arbeiten auf dem Dach noch einfacher als in schwindelerregender Höhe an einem Seil hängend. Es gibt Menschen, für die der Aufenthalt hoch über dem Erdboden zur Routine gehört. Sie kümmern sich beispielsweise um die Überprüfung und Instandsetzung von Windkraftanlagen und Brückenpfeilern sowie um die Reinigung von Glasflächen an den bereits genannten Hochhäusern. Überall, wo es hoch hinausgeht, sind sie gefragt, denn herkömmliche Handwerker würden sich nie in eine solche Situation begeben. Die Höhenarbeiter verfügen über eine besondere Ausbildung, die sie dazu befähigt, an einem Seil luftige Gefilde zu erforschen. Die Industriekletterer NRW sind speziell zertifiziert und gehören den Dachverbänden IRATA und FISAT an. Sie sind Experten für seilunterstützte Zugangsverfahren und kennen die Sicherheitsstandards ganz genau. Industriekletterer, auch Höhenarbeiter, Fassaden- oder Gewerbekletterer genannt, decken ein großes Einsatzspektrum ab. Sie helfen beispielsweise bei der Baumpflege, Taubenabwehr, Fenster- und Fassadenreinigung sowie bei Reparaturen an Schornsteinen und Kirchtürmen. Zu ihren Arbeitsgebieten gehören auch die Montage hoch gelegener Banner und Plakate sowie das Mitwirken bei fulminanten Konzerten mit aufwendiger Bühnentechnik. Kurzum, es ist ein spannender und abwechslungsreicher Beruf, der ein Höchstmaß an Fitness erfordert.

Ein krisensicherer Job
Fakt ist, dass sich nicht jeder Mensch für den Beruf des Industriekletterers eignet. Personen mit den entsprechenden Fähigkeiten sind rar. Schlimme Unfälle, beispielsweise Stürze aus Hochhäusern, wirken zusätzlich abschreckend. Da Industriekletterer ohne Arbeitsbühne oder Gerüst in hohen Höhen unterwegs sind, finden sich wenige Männer und Frauen, die sich diesen Beruf zutrauen. Der Fachkräftemangel macht sich deshalb besonders auch in diesem Bereich bemerkbar. Dabei ist die Hilfe speziell geschulter Höhenarbeiter in vielen Situationen unverzichtbar. Oft gibt es keine Möglichkeit für bodengestützte Verfahren. Hebebühnen, Gerüste und Hubsteiger lassen sich nicht überall anbringen. Darüber hinaus erledigen die Industriekletterer viele Arbeiten letztendlich sehr viel kostengünstiger, denn der Aufwand steht oft nicht im Verhältnis zum Nutzen. Ehe man mit viel Mühe ein Gerüst an einer schwer zugänglichen Stelle errichtet, ist der Gewerbekletterer längst mit seiner Arbeit fertig.

Für wen ist der Beruf interessant?
Wie bereits erwähnt, werden ausgebildete Industriekletterer händeringend gesucht. Voraussetzung zur Ausübung dieses anspruchsvollen Berufs ist eine gute körperliche Verfassung. Höhenarbeiter verfügen oft schon vor der Ausbildung über viel praktische Erfahrung, weil sie etwa in ihrer Freizeit hobbymäßig klettern. Die meisten Gewerbekletterer lieben deshalb ihren Beruf und üben ihn mit Leidenschaft aus. Sie sind außerdem gelenkig und dazu in der Lage, hochkonzentriert zu arbeiten. Das ist neben den körperlichen Voraussetzungen sehr wichtig, denn Sicherheit steht beim Industrieklettern an erster Stelle.

Fazit: Industriekletterer ist ein schöner und spannender Beruf, wenn man gerne in großer Höhe arbeitet. Die Zukunftsaussichten sind hervorragend, denn es gibt aufgrund der anspruchsvollen Arbeitsbedingungen nur wenig Konkurrenz.