Grimma/Wurzen.ย Sowohl in der vergangenen Kreistagssitzung durch die SPD-Fraktion, als auch durch das Statement des Brandiser Bรผrgermeisters und Aufsichtsratsmitglied der Muldentalkliniken Arno Jesse wurden Gesprรคche mit der Gesundheitsministerin Petra Kรถpping (SPD) und „sehr positive Signale aus Dresden“ erwรคhnt. Wir haben im Sozialministerium nachgefragt!
Eine oft immer wieder erwรคhnte รuรerung war, dass der Standort Wurzen keine „investive Fรถrdermittel“ mehr erhalten wรผrde, wenn der Standort kein „vollwertiges Krankenhaus“ mehr sei. Aber wie wird, im Bezug aufย investive Fรถrdermittel ein vollwertiges Krankenhaus รผberhaupt definiert? „Welche Krankenhรคuser fรถrderfรคhig sind, ergibt sich aus den einschlรคgigen Gesetzen. Fรผr die Investitionskostenfรถrderung sind dies das Krankenhausfinanzierungsgesetz des Bundes (KHG) und das โ zum 01.01.2023 novellierte – Sรคchsische Krankenhausgesetz (SรคchsKHG). Maรgeblich ist insbesondere die Ausweisung im Krankenhausplan als Allgemein- oder Fachkrankenhaus gemรคร ยง 6 SรคchsKHG.“ informiert das Sozialministerium.

Der Freistaat selbst, wie einige gehofft hatten, รผbernimmt die 10 Millionen Euro Darlehen allerdings nicht! „Ein Defizitausgleich fรผr Krankenhรคuser bzw. deren Trรคger ist nach den einschlรคgigen krankenhausrechtlichen Regelungen in diesem Fall nicht mรถglich, so dass aus Sicht des Sozialministeriums ein Ausgleich nicht erfolgen kann.„, heiรt es weiter.
Allerdings hat der Freistaat laut eigenen Angaben in den vergangenen drei Jahren die Muldentalkliniken mit Mitteln der Krankenhaus-Pauschalfรถrderung (ยง 15 SรคchsKHG)ย 3.144.981,00 Euro und durch Fรถrdermittel zur Digitalen Ertรผchtigung von Krankenhรคusern gemรคร der Richtlinie eHealthSax mit 367.008,91 Euro unterstรผtzt. Zudem wurden im Jahr 2022 fรผr die Muldentalkliniken 2.700.000,00 Euro an Fรถrdermitteln aus dem Krankenhauszukunftsfonds bewilligt (Bund-Lรคnder-Fรถrderung zur Digitalisierung/ Stรคrkung IT-Sicherheit ua.).
Und wie kรถnnte der Freistaat die Muldentalkliniken zusรคtzlich finanziell unterstรผtzen? Eine klare Antwort des Ministeriums, vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen, sei allerdings nicht mรถglich. Es gelte demnach zunรคchst, die konkrete Planung der Muldentalkliniken fรผr die kommenden Jahre abzuwarten, heiรt es aus dem Sozialministerium. Eine Unterstรผtzung bei Investitionen sei aber mรถglich. Wie Diese aussehen kรถnnten, wurde allerdings nicht mitgeteilt.
Und was sagt die Gesundheitsministerin Kรถpping selbst? โMir ist vollkommen bewusst, dass das Thema Krankenhausstruktur immer ein hochemotionales Thema ist. Denn es betrifft jeden Menschen. Landkreis und Krankenhaustrรคger mรผssen nun aber zunรคchst einmal ganz grundsรคtzlich โ konzeptionell โ klรคren, wie die Zukunft gestaltet werden soll. Die Sicherstellung einer flรคchendeckenden und qualitativ hochwertigen stationรคren Versorgung ist das oberste Ziel der Krankenhauspolitik in Sachsen. Ziel ist die bestmรถgliche Behandlungsqualitรคt fรผr alle Patientinnen und Patienten. Klar ist aber auch, dass nicht an jedem Krankenhausstandort in Sachsen alles so bleiben kann, wie es ist.โ