Aus „Alt“ mach „Neu“ – Wehrleiter in Mutzschen gewählt

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Die neue Mutzschener Feuerwehrführung: Kinderfeuerwehrwart Oliver Lehmann, Marco Eisfeld, Jugendwart Andreas Schneider, Gerätewart David Kamphrath, Cindy Beiler, Marko Kurschus, Clemens Höhme (nicht im Bild), Wehrleiter Markus Beiler und sein Stellvertreter Tobias Weis. (v.l.n.r.) Foto: Sören Müller

Mutzschen. In der Jahreshauptversammlung am Freitag zog die Mutzschener Feuerwehr Bilanz und zeigte einmal mehr, dass sich Traditionen und Moderne durchaus zusammenfügen lässt, Kameradschaft gelebt wird und gemeinsam viel geleistet werden kann.

Seit 1940 wird jede Jahreshauptversammlung mit dem Mutzschener Feuerwehrlied eröffnet, bei dem auch alle Kameraden mitsingen. Oberbürgermeister Matthias Berger, Stadtverwaltung, Stellvertretender Gemeindewehrleiter Rico Schneider, Ortsvorsteher Carsten Graf und Stadrat Steffen Richter (Allianz Stadt und Land) wohnten der Veranstaltung bei und lauschten dem Lied ganz aufmerksam zu oder sangen sogar mit. Dass nicht jeder Ton bei über 50 anwesenden Kameraden, Kindern und Jugendlichen saß, war klar aber das spielte auch gar keine Rolle, schon alleine der Tradition wegen, und genau das konnte man gut mit dem Jahr verknüpfen. 50 Einsätze mussten 2018 gemeistert werden. Nicht alles lief reibungslos, wurde aber stets mit Teamgeist, Effizienz und Motivation mit Bravour gemeistert.

Markus Beiler, Chef der Wehr gab einen tiefen Einblick in das Geleistete, freute sich zudem über zahlreiche Neuzugänge mit dem die Wehr mittlerweile auf 89 Mitglieder kommt, davon 58 aktiv im Einsatzdienst.  Insgesamt waren rund 1200 Einsatzstunden und ca. 1000 Arbeitsstunden erbracht worden.

In letzter Minute wurde ein Übergreifen auf den benachbarten Wald verhindert. Foto: Sören Müller

Außerdem wurden diverse Ausbildungen in Mutzschen absolviert. 18 Brandeinsätze, 27 technische Hilfeleistungen und ein Melderalarm wurden abgearbeitet. In Erinnerung blieben unter Anderen der Brand der Tischlerei im Grimmaer Ortsteil Kuckeland, ein schwerer Unfall auf der BAB14, bei dem ein LKW fast in die Mulde gestürzt war oder auch diverse Feldbrände welche die Ganze Region im Sommer auf Trapp hielten. Im Dezember kam es zu einem schweren Unfall in Cannewitz. „Solche Einsätze steckt man auch nicht immer einfach so weg„.

LKW Unfall A14 Foto: SörenMüller

Gerätewart David Kamphrath verdeutlichte das intensive Einsatzjahr mit den Kilometerlaufzeiten der Einsatzfahrzeuge. Hier rollte das Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20) 1438 km, das Tanklöschfahrzeug 913 km und der Manschaftstransportwagen 1880km. Wie wichtig diese Wehr vor allem für das östliche Gemeindegebiet ist, machte Rico Schneider, stellv. Gemeindewehrleiter, deutlich: „Wenn Mutzschen angefordert wird, kann man sich darauf verlassen dass das kommt was benötigt wird, egal zu welcher Tag und Nachtzeit„, in Zeiten in denen gerade in den ländlichen Ortsteilen die Tageseinsatzbereitschaft immer mehr zum Thema wird, sei Mutzschen ein wichtiger Garant für den Brandschutz der Region.

Aber auch die Kinder- und Jugendfeuerwehr war nicht untätig. Highlights waren z.B. das Maibaumstellen, welches mit den aktiven Kameraden gemeinsam abgesichert wurde, das Kinderfest im Mutzschener Gerätehaus bei dem auch das Können mit einer Schauübung den Besuchern gezeigt wurde, eine Schnipseljagd durch den ganzen Ort oder Besuche im Kinderparadies in Grimma und im Feuerwehrmuseum in Grethen.

Jugendwart Andreas Schneider „ohne die Unterstützung der Eltern und der aktiven Kameraden wäre das so nicht möglich, dafür möchte ich mich bedanken„. Beiler ließ das nicht unkommentiert: „Respekt für diese Arbeit, die sicherlich nicht immer einfach ist„, immerhin sind in der Kinderfeuerwehr 14 Kinder, welche durch Oliver Lehmann und Phillipp Marr betreut werden, und in der Jugendfeuerwehr 10 Kinder und Jugendliche derzeit aktiv. Die Alters und Ehrenabteilung unterstütze die Jugend ebenfalls.

Auch Oberbürgermeister Matthias Berger zollte der Truppe Respekt und bedankte sich für das Geleistete. Stadtrat Richter ergriff ebenfalls nochmal das Wort und zog eine kurze Bilanz über die Entwicklung des Standortes der einst fast ein Ende fand und in den vergangenen Jahren wieder zu einer professionellen EInsatzabteilung aufgebaut wurde, bei dem „Markus einen großen Anteil hatte“. Und dieser kurze Abriss läutete den nächsten Tagesordnungspunkt ein, denn der Feuerwehrausschuss sowie die Wehrleitung musste neugewählt werden. Als Stellvertreter hatte sich Tobias Weis gestellt und wurde auch dementsprechend gewählt. Wesentlich spannender war die Wahl des Wehrleiters denn in diesem Jahr gab es eine Überraschung und einen weiteren Kandidaten auf das Amt. Letztendlich wurde Markus Beiler, welcher das Amt schon 13 Jahre inne hält wieder gewählt. Cindy Beiler, Marco Eisfeld, David Kamphrath, Clemens Höhme und Marko Kurschus wurden in den neuen Feuerwehrausschuss gewählt und werden die neue Wehrleitung unterstützen. So endete die diesjährige Jahreshauptversammlung frei nach dem Mutzschener Feuerwehrlied: „Mit Stolz sind wir Wehrmann mit Herz und Hand“ und genau das wird in Mutzschen gelebt, da waren sich an diesem Tag alle einig.