FC Grimma: Generalprobe erfolgreich

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Foto: pixabay

Wolfen/Grimma. Die Generalprobe vor dem Pokalauftakt am kommenden Sonntag um 15.00 Uhr beim Landesklassisten BSV Gelenau hat Sachsenligist FC Grimma erfolgreich absolviert.

Beim anhaltinischen Verbandsligisten 1. FC Bitterfeld-Wolfen siegte die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe sicher mit 6:2 (2:1) und kontrollierte die Begegnung über fast die komplette Spielzeit klar. Kritikpunkte wären bei solch einem klaren Resultat in der Regel kaum angebracht, doch allerdings machte es sich die Elf phasenweise selber viel zu schwer. Im Gefühl eines scheinbar sicheren Zwei-Tore-Vorsprungs ließ man teilweise extrem die Zügel schleifen, machte damit den Gegner unnötig stark und gestattete den Platzherren zweimal die Rückkehr in die Partie. Erst in der Schlussviertelstunde der Begegnung zog man das Tempo noch einmal an und schoss letztlich noch einen klaren Sieg heraus, welcher aufgrund der eindeutigen Feldvorteile in dieser Höhe auch so in Ordnung geht.

Dabei begannen die Gäste von der Mulde in Wolfen mit voller Konzentration. Die Einheimischen, die sich nur aufgrund des besseren Torverhältnisses in der höchsten Spielklasse Sachsen-Anhalts halten konnten, musste sich von Beginn an einem hohen Grimmaer Angriffsdruck erwehren. Bereits in den Anfangsminuten setzten die Wohllebe-Schützlinge ihre Überlegenheit in Zählbares um. Zunächst löffelte Rico Engler, nach vorherigem Theinert-Pass, den Ball von der Strafraumgrenze zum 0:1 ins obere Eck (10.), zwei Minuten später konnte Christoph Jackisch nach guter Vorarbeit von Stefan Tröger auf 0:2 erhöhen (12.). Die Gäste hatten in der Anfangsphase alles im Griff, doch in der Folgezeit begannen die Grimmaer plötzlich zu schludern. Im Spiel nach vorn war man längst nicht mehr so zielstrebig und im Rückwärtsgang war man oftmals nicht in der Lage den entscheidenden Schritt zu machen. So kamen die Platzherren fortan besser in die Partie, ohne dass sie entscheidend viel dazu beitrugen.

Bei einem Schuss von Nitsche rettete Grimmas Keeper Jan Evers per Fußabwehr (13.), nach einer flachen Eingabe von Römer säbelte der mitgelaufene Tkalec aus Nahdistanz über den Ball (25.). Die Gäste wähnten sich aufgrund des Spielstandes in Sicherheit und wirkten in dieser Phase absolut pomadig. Bestraft wurde dies mit dem Wolfener Anschlusstreffer. Nach einem folgenschweren Grimmaer Ballverlust im Vorwärtsgang lief Bark allein auf das FC-Gehäuse zu – vom Innenpfosten sprang die Kugel zum 1:2 ins Tor (27.). Die Gastgeber witterten plötzlich ihre Möglichkeit, Röthlings Schuss strich knapp über das Ziel (33.). Erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause legten die Muldestädter ihre Lethargie endlich wieder ab. Wenn man schnell und zielstrebig nach vorn spielte, wurde es prompt gefährlich. Jackisch hätte nach sehenswertem Spielzug und abschließendem Querpass von Engler das 1:3 machen müssen, doch jagte er die Kugel aus Nahdistanz über die angrenzenden Umkleidekabinen (36.). Vier Minuten später fand eine Engler-Flanke den im Sturmzentrum lauernden Kapitän Robin Brand, doch köpfte er die Kugel – im leichten Rückwärtslaufen mit etwas zu wenig Druck – knapp am Wolfener Tor vorbei (40.).

Ähnlich wie in Halbzeit eins gehörte die Anfangsphase der zweiten 45 Minuten abermals klar dem Gast aus Grimma. Engler versuchte sich von der Strafraumgrenze per Direktabnahme, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (48.). Doch bereits 120 Sekunden später sollte es klingeln. Jackisch sorgte mit einem Freistoß für allerhand Chaos im Wolfener Fünfmeterraum – Vincent Markus ließ sich nicht zweimal bitten und schaufelte die Kugel zum 1:3 ins Gehäuse (50.). Die Gäste schienen nun wieder alles im Griff zu haben, über die Stationen Horn und Markus verfehlte abermals Engler nur äußerst knapp (53.). Allerdings folgte erneut eine Grimmaer Phase voller Lethargie, kurzerhand nahm man wieder die Beine hoch.

Zunächst scheiterten Bark am gut reagierenden Evers und Gudßend per Nachschuss an der fehlenden Zielgenauigkeit (57.), doch bereits nach dem nächsten Wolfener Angriff stand es nur noch 2:3. Nach einem Pass in die Tiefe reklamierte ganz Grimma auf Abseits – Bark sagte artig Dankeschön und traf zum Anschlusstreffer (58.). Doch im Gegensatz zur ersten Halbzeit nahmen die Gäste im Anschluss wieder Fahrt auf und drängten die Einheimischen sofort wieder in die ihrige Hälfte. Man ließ fortan wieder deutlich besser den Ball laufen, so dass man sich recht bald abermalige Gelegenheiten erspielen konnte. So zog Brand – über die Stationen Markus und Engler – aus dem Getümmel direkt ab, doch konnte er Krüger im Wolfener Tor mit seinem Flachschuss nicht überwinden (71.). Der Keeper der Gastgeber spielte dann jedoch die Hauptrolle in einer Szene, in welcher die Wohllebe-Elf endgültig auf die Siegerstraße abbog. Seinen viel zu kurz geratenen Abstoß beförderte Max Theinert als Bumerang per Kopf auf den rechtzeitig startenden Oliver Kurzbach, welcher anschließend noch Krüger ausspielte und die Kugel zum 2:4 ins leere Tor einschob (75.). Damit war eine Art Vorentscheidung gefallen. Zwei Minuten später wurde Brand von Elflein im Wolfener Strafraum regelwidrig von den Beinen geholt – Schiedsrichter Unger (Salzfurtkapelle) zögerte keine Sekunde.

Engler erwies sich vom Elfmeterpunkt abermals als sehr abgezockt und erhöhte auf 2:5 (77.). Die Gäste hatten fortan leichtes Spiel, Wolfen gab sich mehr und mehr auf. Offensiv gelang den Einheimischen fast nichts mehr. Die Ausnahme bildete da ein Schuss von Nitsche, doch ließ sich Evers hier nicht überraschen (84.). Ganz anders die Muldestädter, die gegen Ende weiter torhungrig blieben. Bei einem fulminanten Distanzschuss von Felix Horn hatte Krüger seine liebe Müh und Not (78.), bei einem weiteren Versuch von Theinert packte Wolfens Keeper sicher zu (82.). Allerdings sollte der Sachsenligist gegen Ende doch noch das halbe Dutzend vollmachen. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Bilal Bouamama scheiterte Jackisch zwar zunächst per Flachschuss an Krüger, doch Brand nahm den Abpraller dankend auf und drückte das Streitobjekt aus Nahdistanz zum 2:6-Endstand über die Linie (89.).
Fazit: Trotz des klaren Erfolges wird die letzte Trainingswoche vor dem Pokalstart durchaus benötigt. Am Sonntag in Gelenau möchte man seiner Favoritenstellung absolut gerecht werden – das Ziel ist eindeutig der Einzug in Runde zwei. Ein bisschen was bleibt daher noch zu tun, vor allem sind die Schaltpausen abzustellen. Im Spiel nach vorn macht die Elf schon jetzt gute Sachen, im Rückwärtsgang muss man allerdings noch kompakter auftreten.

Text: Tom Rietzschel

Sachsenliga – Testspiel

1. FC Bitterfeld-Wolfen – FC Grimma 2:6 (1:2)
Bitterfeld-Wolfen: Wolf (ab 46. Krüger) – Röthling, Elflein, Müller – Gohla – Tkalec, Riediger, Römer, Gudßend – Nitsche, Bark – Trainer: Trettner
Grimma: Evers – Theinert (ab 46. Bouamama), Maruhn, Dietrich, Kurzbach (ab 46. Ziffert) – Tröger, Horn – Jackisch, Engler, Markus – Brand – Trainer: Wohllebe
Schiedsrichter: Unger (Salzfurtkapelle) – Schiedsrichter-Assistenten: Hoffmann (Roitzsch), Willingshofer (Sandersdorf) – Tore: 0:1 Engler (10.), 0:2 Jackisch (12.), 1:2 Bark (27.), 1:3 Markus (50.), 2:3 Bark (58.), 2:4 Kurzbach (75.), 2:5 Engler (77., Foulstrafstoß – Elflein an Brand), 2:6 Brand (89.) – Gelbe Karten: keine – Reservebänke: Kauna, Kövari – keiner – Zuschauer: 20 im Jahnstadion zu Wolfen