Demostrationsgeschehen am Freitag

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Grimma. Am Freitag, den 27. November 2015 fand eine bei der Versammlungsbehörde des Landkreises Leipzig angemeldete Kundgebung und Demonstration der „Bürgerbewegung Grimma“ statt.

Zeitlich vorgelagert veranstaltete das Landratsamt Leipziger Land eine Informationsveranstaltung im Rathaus von Grimma zum Thema: „ Unterbringung von Asylbewerbern in Grimma“. Zu Beginn der Kundgebung beschwerte sich die Anmelderin, welche dem unmittelbaren Umfeld der LEGIDA-Bewegung und Organisation zuzuordnen ist, bei der Polizei über zu laute Musik aus dem Kinder- und Jugendzentrum „Come In“ der Diakonie Leipzig. Die Musik wurde nach Rücksprache mit der Polizei in dem Jugendhaus leiser gestellt, wo eine Feierlichkeit stattfand. Nach wenigen Minuten kam eine Gruppe von ca. 10 – 15 Personen aus dem Jugendhaus und meldete spontan eine Gegendemonstration an. Ein Versammlungsleiter wurde bekannt gemacht und die Gegenveranstaltung gegen Auflagen genehmigt. Gegen 19:30 Uhr, nach einer Rede des LEGIDA-Chefs Markus Johnke und einem weiteren Redners, begann der Demonstrationszug der „Bürgerbewegung Grimma“ mit ca. 80 Personen (Teilnehmeranzahl lt. Polizei), darunter Unterstützer aus dem Umland Grimmas. Laut Polizeiangaben überquerte der angemeldete „Spaziergang“ dann den Nikolaiplatz. Kurz darauf sollen Personen aus dem Jugendhaus versucht haben den Zugang in die Zwingergasse zu blockieren. Die anwesenden Polizeikräfte konnten dieses allerdings unterbinden. Die Stimmung der beiden Lager welche sich unmittelbar kurzzeitig gegenüberstanden soll laut beidseitgen Aussagen der Lager verbal sehr aufgeheizt gewesen sein. Im Bereich der Zwingergasse, in Höhe des Hinterausgangs des Jugendhauses, soll plötzlich ein Fahrzeuganhänger quer auf der Straße gestanden haben, um lt. Polizeiangaben den „Spaziergang“ zu blockieren.

Die Polizei versuchte zunächst das „Blockadefahrzeug“ zu beseitigen um die Demonstrationsteilnehmer vorbeizuführen. Bei der Beseitigung der „Blockade“ kam es jedoch laut Angaben der Polizei zu einer Widerstandshandlung und Beleidigung gegenüber der eingesetzten Einsatzkräfte durch Tobias Burdukat welcher für die „Bürger für Grimma“ ein Stadtratsmandat inne hat. Burdukat wurde daraufhin für die  Dauer der Versammlung in Gewahrsam genommen. Burdukat selbst bestätigte uns zwar die Beleidigungen gegenüber der Polizisten und die Gewahrsamnahme – eine Blockade sollte der Hänger allerdings laut seinen Schilderungen nicht darstellen. Er wollte ihn laut eigenen Angaben lediglich auf den Hof ziehen. Dabei kam es dann zur besagten Auseinandersetzung mit den Beamten für die er die volle Verantwortung übernimmt.Im weiteren Verlauf beklagten mehrere Versammlungsteilnehmer beider Lager, dass sie mit einer stinkenden, unbekannten Substanz beworfen wurden. Hiervon waren auch Polizeibeamte betroffen. Entsprechende Ermittlungen wurden eingeleitet. Wer letztendlich die Substanzen, unter anderem wurden Fäkalienbeutel und Buttersäure benannt, geworfen hat, ist derzeit unklar. Beide Lager beschuldigen sich gegenseitig. Teilnehmer der Demonstration erstatteten Anzeige. Entlang der Demonstrationsstrecke war ein unangenehmer Geruch festzustellen, teilte die Polizei mit. Störungen der Abschlusskundgebung der Demonstration der „Bürgerbewegung Grimma“, welche gegen 20:35 Uhr beendet wurde, konnten nur durch deutliche Präsenz der Polizei vor dem Jugendhaus auf dem Nicolaiplatz unterbunden werden. Ein angeblicher Steinwurf mit einer angeblichen Verletzten auf die Abschlusskundgebung bestätigte die Polizei nicht.

Die Polizei führte eine Nachaufsicht durch um für die erforderliche Sicherheit und Ordnung zu sorgen. In der Nähe des Bahnhofes hatte noch eine männliche Person mit Steinen auf die vorbeifahrenden Einsatzfahrzeuge geworfen. Der 17-Jährige konnte gestellt werden. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet.

Quelle: PD Leipzig sowie beidseitige Aussagen beider Lager und Tobias Burdukat