Kindheit in Grimma – Ausstellung im Kreismuseum

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Herbert, Felix, Marinanne Rost 1907 Foto: Pippig

Grimma. Am Sonntag, dem 23. Juli, eröffnete das Kreismuseum Grimma seine neue Sonderausstellung.

Die Ausstellung lädt zu einer Zeitreise, an die fast jeder Besucher manchmal wehmütige oder traurige, aber oft wundervolle Erinnerungen hat: die Kindheit. „Kindheit in Grimma“ lautet der Titel der Präsentation. Der Lebensalltag heutiger Kinder ist vor allem durch Spiel, Spaß und Lernen geprägt. Das dies nicht immer so war, veranschaulicht die Ausstellung Kindheit in Grimma und spannt dabei den Bogen von der Zeit des Kaiserreichs bis hin zum Nationalsozialismus und zur DDR.

Vor einigen Monaten hatte das Museumsteam in der Presse dazu aufgerufen, mit Leihgaben und kleinen Geschichten die Ausstellung zu bereichern. Die Resonanz war sehr verhalten. Umso größer war die Freude, als der Fotograf Manfred Pippig nicht nur mit seinen verschriftlichten Kindheitserinnerungen ins Museum kam, sondern auch gleich noch die entsprechenden Fotos und Spielsachen mitbrachte. Manfred Pippigs Vater war ebenfalls Fotograf und hat demzufolge auch im privaten Umfeld viel fotografiert. Anhand von Fotos werden Erinnerungen wach gehalten, so dass es unserem Leihgeber nicht allzu schwer fiel, seine kleinen Berichte zu verfassen.

Manfred Pippig wurde mitten im 2. Weltkrieg geboren. Seine Erinnerungen reichen bis ans Ende der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts zurück. Es waren die schweren Nachkriegsjahre, die von Lebensmittelknappheit, Kohlenmangel und Entbehrungen gekennzeichnet waren. Aber das waren nicht die Sorgen eines Kindes. So enthalten die Berichte heitere Episoden und widerspiegeln die Liebe zur Heimat. Der Lebensalltag der Kinder in den unterschiedlichen Zeiten wird mit Fotos, Kinderkleidung, beeindruckenden persönlichen Erinnerungen, aber vor allem anhand von Spielzeug anschaulich illustriert. Taufkleidung und Taufbriefe erinnern an Traditionen aus der frühesten Kindheit.

Spezifisches Spielzeug für Mädchen wie Puppen und Puppenstubenmöbeln wird ebenso gezeigt wie typisches Spielzeug für Jungen wie Holzbaukästen, Zinnsoldaten, Säbel und vor allem ein Kürass für Kinder. Auch eine Gärtnerei aus Blech lässt sicher heute noch Kinderherzen höher schlagen. Vielleicht fallen dem einen oder anderen Grimmaer noch kleine berichtenswerte Episoden aus ihrer Kindheit ein? Auch wenn diese dann nicht mehr in der Ausstellung Platz finden werden, so sind sie doch erst einmal für die Nachwelt festgehalten. Das Gästebuch des Museums kann ebenfalls gern mit Geschichten gefüllt werden. Die Ausstellung ist bis zum 12. November 2023 im Kreismuseum Grimma zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag und Sonntag 10 – 17 Uhr