VVG Vizepräsidentin Stefanie Diestel im Interview

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Stefanie Diestel (neben Landrat H. Graichen), VVG-Vereinschefin, Physiotherapeutin der ESA Volleys, Unternehmerin, Mutter... alles zu 1000% Foto: Memofotografie

Die ESA Grimma Volleys starten am 14.0.1.2023 in die Rückrunde der Saison 2022/2023, VVG-Vizepräsidentin Stefanie Diestel stand für ein Kurzinterview zur Lage im Verein und Team zur Verfügung.

Nach knapp einem Monat „Weihnachts-Winterpause“ starten die ESA Grimma Volleys am 14.Januar gegen Vilsbiburg II. wieder in die Rückrunde. Wie ist Dein Einblick, sind alle Spielerinnen wieder fit und gesund und konnten sich alle ausgiebig erholen und regenerieren?
St.Diestel: Zum Großteil ja. Die Weihnachtspause war zu 100% verdient und für alle dringend nötig. Man darf nicht vergessen dass es der Mannschaft leider nicht vergönnt war, auch nur einen Adventsonntag zu Hause zu verbringen. Derzeit kuriert sich  Julia Eckelmann noch aus und wir sind dankbar auf ihrer Position auf Maria Freitag zurückgreifen zu können.

Erfahrungsgemäß ist das mit der Regeneration zwischen Weihnachten und Neujahr so eine Sache im Leistungssport. Das gewohnte Training und die tägliche Belastung werden deutlich nach unten gefahren und gegen das berühmte Weihnachtsessen, gemütliche Familienabende und fröhliche Stunden mit den Liebsten ausgetauscht. Die ersten Trainingseinheiten im neuen Jahr  heißt es dann ordentlich schwitzen und den ein oder anderen Muskelkater zu ertragen. Ich denke sowohl die Mannschaft als auch der Trainer haben die notwendige Erfahrung mit einer kurzen Belastungspause verantwortungsbewusst umzugehen und motiviert in die Rückrunde zu starten.

Die Hinrunde wurde auf dem 3. Tabellenplatz beendet, ist das Team im SOLL, sind Vorstand und Verein zufrieden?
St.Diestel: Sehr! Wir sind unbefangen und ohne Druck, aber mit großer Motivation in die neue Saison gestartet. Wir haben mit Jorge Munari einen Trainer mit dem wir in der Vergangenheit unsere größten Erfolge feiern konnten. Die Mannschaft ist personell sehr gut aufgestellt und es zeigt sich das auch die sogenannte „zweite Reihe“ sofort und vollumfänglich einsatzbereit ist wenn sie benötigt wird. Kurz vor Ende der Hinrunde haben wir die Tabellenspitze erreicht und mit dem 3. Platz unser Revier im obersten Viertel der Liga markiert. Ich persönlich, und ich denke ich spreche an der Stelle für den gesamten Verein, sind sehr stolz auf das Damenteam und blicken kämpferisch in die Zukunft.

Ausgerechnet in den letzten beiden Topspielen der Hinrunde (Niederlagen in Dingolfing und zu Hause gegen Freisen) ging den ESA Volleys „der Sprit auf der Zielgeraden aus“, woran hat es gelegen?
St.Diestel: Die genauen Gründe für den verloren gegangenen Sprit auf der Zielgeraden werden innerhalb des Teams mit dem Coach besprochen. Sicher birgt das krankheitsbedingten Ausscheiden von Führungsspielerinnen immer das Potential für Angreifbarkeit und Unsicherheit. Maria Freitag hat wieder einmal bewiesen das sie schnell und verlässlich auf ihrer Position die Arbeit übernimmt und hat ihre Sache wirklich gut gemacht. Man darf an dieser Stelle nie vergessen dass eine Mannschaft immer gemeinsam gewinnt oder verliert. Und jedes Mannschaftsmitglied, steht es auf dem Feld, oder sitzt auf der Bank, trägt seine Aktie dazu bei. Es wird immer anschließend analysiert und korrigiert soweit das möglich ist. Ein professioneller Umgang mit Niederlagen ist unumgänglich und wird in unserem Team auch so praktiziert.

Blicken wir positiv in die Rückrunde nach vorn, wohin soll die Reise für das Team gehen?
St.Diestel: An dieser Stelle möchte ich nicht den Fehler machen in der Öffentlichkeit über mögliche Tabellenplätze zu spekulieren. Was in der Kabine und intern kommuniziert wird, ist allerdings schon konkreter. Vielleicht können wir uns zu einem späteren Zeitpunkt dazu noch einmal verständigen. Wir können auf ein sehr motiviertes und kampfeslustiges Team blicken, welches sicher nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wird. Es wird spannend…

Der Verein plant mit dem Wechsel in 2.Bundesliga pro, die nächstes Jahr an den Start geht, wie ist der Verein für dieses neue Herausforderung aufgestellt?
St.Diestel: Wir betreten mit diesem Schritt gemeinsam mit vielen anderen Vereinen der Liga absolutes Neuland. Wir werden nun deutschlandweit unsere Gegner finden und nicht nur in der Südstaffel. Das bedeutet einen erhöhten finanziellen Etat und langfristige Planung. Von Verbandsseite aus sind wir gut informiert und vorbereitet wurden und wir haben uns bewusst für diesen Schritt entschieden. Eine sportliche Entwicklung im Damenvolleyball und der Anschluss an die 1. Liga ist somit näher gerückt und greifbarer geworden und das in gesundem Maß. Selbstverständlich bedeutet das im Umkehrschluss sehr viel Arbeit und Akquise an der Sponsorenfront und in der Kommunalpolitik um langfristige Unterstützung zu bekommen. Sowohl mentaler als auch finanzieller Art.

Thema Unterstützung und Sponsoren, die ESA Volleys spielen einen konstant guten Spitzen-Volleyball in der 2. Bundesliga, das Zuschauerinteresse ist sehr groß (350 Zuschauer im Durchschnitt, das ist Ligarekord!!!), doch viele potentielle Sponsoren zieht es leider zu anderen „populäreren Sportarten“. Wie kannst Du den Gewerbetreibenden aus Grimma und der Region es schmackhaft machen, eine bundesweit agierende Damen-Spitzenmannschaft zu unterstützen?
St.Diestel: Das schmackhaft machen ist eigentlich gar nicht so schwer. Wer die Muldentalhölle einmal live erlebt hat, ist gern ein Teil davon. Allerdings ist uns bewusst dass die derzeitige politische und damit verbundene finanzielle Situation für alle Gewerbetreibenden schwierig zu kalkulieren ist. Die Kosten explodieren nicht nur für uns, sondern für jeden potentiellen Sponsor ebenso. Umso höher ist das Engagement jedes einzelnen Sponsors anzurechnen, egal welcher Betrag oder welche Leistung zu Buche stehen. Mit Livestream bei sport1extra ermöglichen wir unseren Sponsoren eine landesweite Medienpräsenz die für die Unternehmen sicher sonst schwer zu erreichen wäre. Social Media wie Instagram und Facebook haben sich dank professioneller Betreuung, zu einem wichtigen Baustein in der Onlinepräsenz entwickelt und wartet mit starkem Zuwachs auf. In den Printmedien sind wir durch vielfältige Berichterstattung ebenfalls mehrfach pro Woche vertreten und bieten auch hier den Unternehmen eine gute Präsenz in Ihrem lokalen Umfeld. Des Weiteren schaffen wir ein gut funktionierendes Netzwerk zwischen den uns unterstützenden Unternehmen und geben den Sponsoren an Spieltagen die Möglichkeit, sich und ihr Unternehmen vor allem dem Hallenpublikum zu präsentieren. Geplant sind an der Stelle noch einige sehr interessante Spieltage. An dieser Stelle möchte ich gern weitere interessierte Unternehmen dazu aufrufen ein Teil unserer VVG Familie und der ESA Sachsen Volleys zu werden und damit unsere blauen Träume lebendig werden zu lassen.

Die Fans in der „MULDENTALHÖLLE“ sind eine Macht und teilweise der siebte Spieler im Team. Was möchtest  Du den „Besten Fans der Liga“ sagen?
St.Diestel: Einfach nur DAAAANKE! Wir haben die besten Fans in der ganzen Liga und wir sind wahnsinnig stolz auf Euch!!
Danke und viel Erfolg für die Rückrunde!