Sanierung PH9: Selbstbestimmt und barrierefrei im Hochhaus wohnen

0
828
Foto: Stadt Grimma

Grimma. Grimmas hรถchstes Wohnhaus, das PH9, wurde in den letzten zweieinhalb Jahren saniert.

Die Grimmaer Wohnungs- und Baugesellschaft mbH, ein Unternehmen der Stadt Grimma, steckte knapp 3,2 Millionen in die Modernisierung der 102 Wohnungen im Neungeschosser. Ende September 2022 wurde das seniorengerecht sanierte Hochhaus an die Mieterinnen und Mieter รผbergeben.ย Am Sonnabend, 15. Oktober wir esย  am Vormittag einen „Tag der offenen Tรผr“ geben.

โ€žZiel dieser Sanierung sollte die Schaffung einer 100prozentigen barrierearmen Wohnumgebung seinโ€œ, so Katrin Hentschel (mittleres Foto), Geschรคftsfรผhrerin der Grimmaer Wohnungs- und Baugesellschaft mbH. Bereits im Jahr 2019 wurde im ersten Schritt eine Rampe im AuรŸenbereich errichtet, um den Zugang zum Haus barrierefrei vorzuhalten. Ab dem Jahr 2020 erfolgte dann die komplette Umgestaltung der Wohnrรคume inklusive des Abrisses der Badezellen und Steigestrรคnge.

โ€žWir danken den Mieterinnen und Mieter auรŸerordentlich fรผr ihre Geduld und das Verstรคndnisโ€œ, so die GWB-Geschรคftsfรผhrerin. Lรคrm und Bauschutt sind nun vergessen, denn das Endergebnis lohnte sich. Die Modernisierung sorgte fรผr mehr Komfort vor allem fรผr ein selbstbestimmtes Leben im Mehrgenerationenwohnhaus. Die Schwellen zu den Balkonen wurden rรผckgebaut, sehr groรŸe bodengleiche Duschen eingebaut und die Tรผren verbreitert. Die Ein- und Zweiraumwohnungen erhielten neue Bรถden, Bรคder mit separater Heizungssteuerung und Schiebetรผren, sowie einen frischen Anstrich. Einzelne Kleinstwohnungen wurden miteinander verbunden. Durch eine Orientierungshilfe heben sich die Flure farblich voneinander ab, in jedem Flur grรผรŸt ein Spruch und ein Grimmaer Wahrzeichen als Piktogramm an der Wand. Die Gemeinschaftsrรคume und die Terrasse profitierten von der Frischekur. Die Gemeinschaftsbereiche wurden funktionell aufgewertet, neu mรถbliert und modernisiert. Ein Sonnendach spendet auf der mit robusten Sitzgelegenheiten ausgestatteten Terrasse nun Schatten. โ€žDas PH9 ist ein gutes Musterbeispiel, welches man sich als kleine Variante gut in den ein oder anderen Ortsteil vorstellen kannโ€œ, so Oberbรผrgermeister Matthias Berger.

Der groรŸe Wohnblock in der Stecknadelallee 13 ist seit Wiedervereinigung ein sogenanntes Mehrgenerationenhaus. Diese besondere Wohnform gehรถrt zu den ersten ihrer Art in ganz Deutschland. โ€žDas Konzept hat Leuchtturmcharakterโ€œ, sagte Sozialbeigeordnete Ines Lรผpfert vom Landkreis Leipzig. Seit 30 Jahren stehen hier die Bewohnerinnen und Bewohner im Mittelpunkt. Denn die Selbstรคndigkeit der meist รคlteren Mieterinnen und Mieter wird im gewohnten Umfeld gestรคrkt und das hat absolute Prioritรคt; Geselligkeit und Begegnung bringen Abwechslung. Damit das gelingt und es auch Angebote im Haus gibt, steht das Bildungs- und Sozialwerk Muldental als Trรคger fรผr die Belange der Mieterinnen und Mieter zur Seite. So kรผmmerten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialvereines wรคhrend der SanierungsmaรŸnahmen um den kompletten Umzug innerhalb des Hauses. Der Sozialtrรคger ist auch dafรผr da, dass immer etwas los ist. โ€žEs gibt musikalische, sportliche und kreative Angeboteโ€œ, weiรŸ BSW-Geschรคftsfรผhrer Christian Kamprad. โ€žDenn alles was SpaรŸ macht, hรคlt jungโ€œ, fรผgt die angehende Kunsttherapeutin Sandra Richter hinzu.

Ein Drittel der InvestitionsmaรŸnahme floss aus dem Fรถrderprogramm des Freistaates Sachsen fรผr โ€žSeniorengerechtes Sanierenโ€œ, die restlichen Mittel stemmte die kommunale Gesellschaft. Im Jahr 1981 wurde das neunstรถckige Hochhaus fรผr kubanische Gastarbeiter errichtet. Etwa 20 Wohnungen von รผber 102 Einheiten sind noch frei. Wer interessiert ist und sich ein Bild vom renovierten Haus machen mรถchte, ist herzlich am Sonnabend, 15. Oktober in das Punkthaus eingeladen. Von 9.30 bis 12.00 Uhr findet ein Tag der offenen Tรผr mit Blick in Musterwohnungen statt.