Frühlingserwachen im „Dorf der Sinne“

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1892

Höfgen. Ab April wird der historische Steinbackofen der Wassermühle Höfgen angeworfen und die Seilfähre pendelt wieder zwischen Nimbschen und Höfgen. Dann begleitet das Semmelweib interessierte Besucher beim sinnlichen Dorfspaziergang durch das Muldedörfchen.

Der Rundgang ist eine dreistündige Mischung aus Geschichte und fröhlichen Anekdoten sowie köstlichen Leckereien aus dem sächsischen Burgenland mit zahlreichen Pausen. Die Führung findet von April bis Oktober jeden ersten Sonnabend im Monat ab 10.00 Uhr sowie nach Vereinbarung statt. Los geht es am Sonnabend, 04. April. Zu Ostern wird in Höfgen die Saison eingeläutet. Die Muldeschiffe drehen täglich ihre Runden zwischen Grimma und Höfgen und von Karfreitag bis Ostermontag wird auf der Muldewiese vor dem Hotel zur Schiffmühle ein Osterfest mit Osterfeuer und kleinem Markt gefeiert. Auch das Museum Wassermühle steht ab April von Dienstag bis Sonntag in der Zeit zwischen 11.00 und 17.00 Uhr für Besucher offen. Die Wassermühle wurde 1721 erstmalig urkundlich erwähnt und war bis 1954 als Getreidemühle in Benutzung. Die Mühlentechnik wird durch ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben. Durch Zahnräder, Wellen und Riemen erfolgt die Kraftübertragung auf die Mahlwerke. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Technik u.a. durch eine Transmission, einen Walzenstuhl und Elevatoren ergänzt. Als heutiges Museum vermittelt die Mühle auf anschauliche Art und Weise einen Einblick in die funktionsfähige Mahltechnik und die damaligen Arbeits- und Lebensbedingungen der Müllersleute. Der oberschlächtige Mühlenantrieb, bei dem das notwendige Wasser über ein Gerinne von oben zugeführt wird, ist eine Erfindung des späten Mittelalters und in Deutschland erst seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar. Nur einen Katzensprung entfernt, befinden sich zwei weitere interessante Mühlen: Die Schiffmühle am Ufer der Mulde und die Paltrockwindmühle bei Schkortitz.