Brandschutzbedarfsplan bescheinigt solide Aufstellung der Naunhofer Feuerwehr

0
1658
Foto: Sรถren Mรผller

Naunhof. Am 27. Oktober beschloss der Naunhofer Stadtrat mehrheitlich die 1. Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes. Damit wurde der seit 2006 vorhandene Brandschutzbedarfsplan erstmals aktualisiert.

Der Fokus der Planung fรผr die kommenden fรผnf Jahre liegt insbesondere auf notwendigen Investitionen in allen drei Ortswehren, teilte die Stadtverwaltung mit.

Bei der Erstellung des MaรŸnahmenkataloges wurde auf die bestehende Haushaltskonsolidierung geachtet, des Weiteren auf ortsspezifische Risiken gesehen, und es erfolgte ein Abgleich mit der Richtlinie Feuerwehrfรถrderung – Sachsen. Ein ebenso wichtiger Punkt des Brandschutzbedarfsplanes legt Augenmerk auf die Nachwuchsgewinnung und die Wรผrdigung des Ehrenamtes. Hier soll unter Einbeziehung aller Beteiligten eine angemessene Wertschรคtzung gefunden werden.

Personell bescheinigt der neue Brandschutzbedarfsplan insgesamt die Leistungsfรคhigkeit. Mit Blick auf den Personalbedarf in die Ortsfeuerwehren entsteht ein differenzierteres Bild. Wรคhrend die Ortsfeuerwehren Naunhof und Ammelshain vergleichbar gut aufgestellt sind, befindet sich die Ortsfeuerwehr Fuchshain derzeit in der Umstrukturierung. Ziel ist es, hier wieder eine akzeptable Anzahl ehrenamtlich aktiver und qualifizierter Feuerwehrkameraden vor Ort zu erreichen. Aus diesem Grund bekennt sich der neue Brandschutzbedarfsplan ganz klar zu allen drei Feuerwehrstandorten. In enger Kooperation der Ortswehren sollen junge Nachwuchskrรคfte an den Feuerwehrdienst und an Fรผhrungspositionen herangefรผhrt werden.

Klare Ansage ist im neuen Brandschutzbedarfsplan auch: Es wird weiter in alle drei Feuerwehrstandorte investiert. Im Wesentlichen sind in den kommenden Jahren die Fahrzeuge aus der 1990er Jahren zu ersetzen. Die Nutzungsdauer eines Feuerwehrfahrzeugs betrรคgt generell zwanzig Jahre und sollte 25 Jahre nicht รผberschreiten, auch weil die Ersatzteilbeschaffung bereits nach zwanzig Jahren kritisch wird. Um fรผr eine Neubeschaffung Fรถrdermittel zu erhalten ist es zwingend, dass diese geplanten Investitionen im Brandschutzbedarfsplan enthalten sind. Auch BaumaรŸnahmen wurden in die Planung aufgenommen. Neben der Errichtung einer Lรถschwasserentnahmestelle am Moritzsee soll 2018 die Herstellung eines รœbungs- und Ausbildungsgelรคndes am Standort Naunhof beginnen. Damit wird zukรผnftig die Ausbildung in Technischer Hilfeleistung vor Ort mรถglich, entsprechende Ausbilder stehen zur Verfรผgung. Auch รœbungen mit der Drehleiter kรถnnen nach dem Umbau hinter dem Gerรคtehaus durchgefรผhrt werden. Das Proben unterschiedlichster Szenarien im Einsatzfall findet bislang an der Landesfeuerwehrschule in Nardt statt. Lehrgangsplรคtze hierfรผr sind rar.

Der Brandschutzbedarfsplan versteht sich also als eine Art Kompass, der die gewรผnschte Richtung vorgibt. Die eigentlichen Planungen der jeweiligen Anschaffungen erfolgt aber erst im Zuge der jรคhrlichen Haushaltsplanung und des Haushaltvollzugs.

Das ehrenamtliche Engagement aller in der Feuerwehr verdient Dank und Anerkennung. Hier sollen die bestehenden immateriellen und materiellen Mรถglichkeiten nach den Bedรผrfnissen der Feuerwehrangehรถrigen kรผnftig effektiver genutzt werden. Ein weiterer Handlungsschwerpunkt bleibt die Nachwuchsfรถrderung und die Gewinnung neuer ehrenamtlicher Mitglieder fรผr die Feuerwehr. Zu erwรคhnen ist ebenfalls, dass nicht nur in Naunhof sondern auch fรผr die benachbarten Wehren in Parthenstein, Belgershain und Threna ein Brandschutzbedarfsplan erarbeitet wurde. Die jeweiligen gegenwรคrtigen Strukturen und Ausstattungen wurden berรผcksichtigt und aufeinander abgestimmt.

Die 1. Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes wurde vom Kreisbrandmeister des Landkreis Leipzig fachlich geprรผft und akzeptiert und erhielt vom Ortsfeuerwehrausschuss Naunhof und den Ortswehrleitungen Ammelshain und Fuchshain die Zustimmung. Im Rahmen der Anhรถrung wurde er durch die Ortschaftsrรคte beschlossen und erhielt abschlieรŸend auch die mehrheitliche Zustimmung des Stadtrates, auch wenn einzelne Punkte der Investitionen so manchen Stadtrat mal wieder „Bauchschmerzen“ bescherte.