Dummheit schlägt wieder zu – Mutzschener Leuchtturm beschädigt

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Foto: Detlef Rohde

Mutzschen. Die Künstlerin Ute Hartwig-Schulz staunte nicht schlecht, als sie weitere Arbeiten am Leuchttum von Mutzschen erledigen wollte.

Bislang unbekannte Täter hatten sich zwischen Freitag und Samstag versucht „gestalterisch“ an dem Werk des polnischen Künstlers Mateusz Grobelny zu verewigen. „Es müssen relativ große Täter gewesen sein, die versucht haben, mit einem Hammer oder einer Eisenstange das Glas des ehemaligen Freibrandofens zu zerstören,“ so Ute Hartwig-Schulz.

Die Leiterin des Künstlergutes Prösitz, die selbst als Bildhauerin einen weltweiten Ruf genießt und die seit Jahren darum kämpft, das im Dornröschenschlaf liegende Mutzschen mit Kunstwerken für Touristen und Besucher interessant zu machen, ist entsetzt. „Das Kunstwerk ist nicht einmal fertig gestellt und schon versuchen irgendwelche Menschen es mutwillig zu zerstören. Im Juni haben hier zwischen 12 und 30 Künstler und Kunstliebhaber eine Woche lang, mit täglich bis zu sechzehn Stunden daran gearbeitet, dieses Projekt zu realisieren! Immerhin findet das Werk von Mateusz Grobelny europaweit eine große Beachtung, nur bei einigen Mutzschenern nicht. Grobelnys Arbeiten stehen in den Metropolen der Welt. Nur durch die persönlichen Kontakte von Ute Hartwig-Schulz und Mateusz Grobelny wurde das Projekt erst möglich, wir hätten es uns schlichtweg gar nicht leisten können,“ resümiert die Künstlerin weiter.

Ihrer Aussage nach, muss man jetzt mit den Schäden leben und die „Blessuren“ ignorieren lernen, da eine Reparatur nur mit einer Neuinstallation möglich sei. Den Schaden sieht sie im fünfstelligen Bereich. Sie hofft zumindest, dass die Mutzschener den Vorfall nicht stillschweigend hinnehmen und Hinweise an die Polizei in Grimma geben. „Mir geht es nicht darum, dass jemand weggesperrt wird, aber einen Denkzettel sollte bei Sachbeschädigungen schon drin sein. Wenn es das Auto der Anwohner wäre, hätte es schon lange ein großes Geschrei gegeben,“ so Ute Hartwig-Schulz.

Text und Foto Detlef Rohde