Riesenbärenklau: Giftpflanze am Muldeufer

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Archivbild

Grimma. Am westlichen Muldeufer bei Nimbschen, wächst der Riesenbärenklau, teilte die Stadtverwaltung mit. Die gefährliche Pflanze kann bis zu fünf Meter hoch werden.

Bei Menschen und Säugetieren verursacht schon eine einzige Berührung extreme gesundheitliche Probleme aus. Insbesondere der Saft enthält phototoxisch wirkende Furanocumarine. Bei Berührung der Pflanze in Verbindung mit Tageslicht kann er beim Menschen zu schmerzhaften Quaddeln und schwer heilenden Verbrennungserscheinungen führen. Es wird deshalb empfohlen, beim Umgang mit der Pflanze vollständige Schutzkleidung zu tragen, zu der auch ein Gesichtsschutz gehört.

Die Hautreaktion ist nach ca. 20-24 Stunden oder erst nach Tagen feststellbar. Atemnot beziehungsweise eine akute Bronchitis sind möglich, da die Pflanze an heißen Tagen die phototoxische Substanz auch an die Umgebung abgibt. Das Gesundheitsamt des Landkreises Leipzig empfiehlt nach Kontakt mit der Pflanze einen Aufenthalt im Schatten bzw. intensives Sonnenlicht (UV-Einstrahlung) für ca. zwei Tage zu meiden. In der Folgezeit sollte die Haut durch Sonnencremes mit UV-Schutzwirkung geschützt werden. Eine Reinigung der betroffenen Kontaktstellen der Haut mit Wasser und Seife sollten erfolgen.  Bei schweren Hautbefunden wird das Aufsuchen eines Arztes empfohlen.

Es ist zu beachten, dass bei der Beseitigung der Pflanze der Pflanzensaft durch die Kleidung dringen kann. Ziel der Bekämpfung des Riesenbärenklaus sollte die Verhinderung der Samenbildung sein bzw. der Ausbreitung des Samens sein, da sonst eine Bekämpfung nicht mehr erfolgreich ist. Dazu sollte mit der entsprechenden SchutzmaĂźnahmen die Pflanzenteile abgeschnitten werden und in verschlossenen MĂĽllsäcken ĂĽber den HausmĂĽll entsorgt werden. Am besten ist es, einzelnstehende Pflanzen bereits im FrĂĽhjahr etwa 10 – 15 cm im Boden mitsamt der Wurzel abzustechen.  Der Riesenbärenklau stammt ursprĂĽnglich aus dem Kaukasus und wurde Anfang des 19. Jh. als Zierpflanze nach Europa gebracht.
Update: DIe Stadtverwaltung hatte den Fundort zwischenzeitlich aktualisiert.