Traurige Gewissheit nach Badeunfall am Markkleeberger See

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Symbolbild/Sören Müller

Markkleeberg. Am prall gefüllten Badestrand am Markkleeberger See kam es am Sonntagnachmittag zu einem Badeunfall, bei dem zwei 14- und 15-Jährige verletzt wurden – letztere lebensgefährlich.

Vier Mädchen, zwei 14-jährige Zwillingsschwestern aus Libyen, ihre 12-jährige Schwester und eine 15-jährige Freundin, die aus Syrien stammt, hatten sich am Sonntagnachmittag am Strand des Markkleeberger Sees zum Baden aufgehalten. Drei der Jugendlichen gingen ins Wasser. Eine 14-Jährige blieb am Ufer. Aus bisher unbekanntem Grund gerieten die Drei im tiefen Wasser in Not. Anscheinend konnte keine von ihnen richtig schwimmen. Die 12-Jährige konnte sich selbst ans Ufer retten. Die 15-Jährige hatte sichtlich Probleme, sich über Wasser zu halten. Eine vorbei schwimmende 38–Jährige bemerkte dies und half ihr ans Ufer, so dass sie nicht unterging. Dort brach die mutmaßliche Nichtschwimmerin zusammen. Erst als sie wieder zu sich kam, machten sie sich in schlechtem Deutsch und Gesten verständlich, dass die Dritte noch fehlte.

Ein 38-jähriger Angehöriger der Bundeswehr schwamm zu der Stelle, wo zuvor die anderen in Not geraten waren. Mit einer Taucherbrille tauchte er und fand die 14-Jährige in 2,50 Metern Tiefe auf dem Grund des Sees treibend. Er zog sie hoch und brachte sie mit Unterstützung eines weiteren 29-jährigen Badegastes an Land. Sofort begannen die Retter mit Reanimationsmaßnahmen, riefen Rettungskräfte und die Polizei. Die Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus gebracht und intensivmedizinisch behandelt. Ihr Zustand galt seitdem als lebensbedrohlich.

Zwischen dem Vorfall und der Rettung sollen laut Augenzeugen ungefähr fünf Minuten vergangen sein. Auch die 15- Jährige hatte Atemprobleme und musste zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Die beiden verbleibenden Mädchen standen sichtlich unter Schock und wurden durch das Krisen-Interventionsteam betreut. Bei allen vier Mädchen handelt es sich um unbegleitete minderjährige Ausländerinnen, die in einer nahegelegenen Wohngruppe wohnen.

Am Montagnachmittag erreichte die Polizei die traurige Nachricht, dass die 14- jährige Verunglückte im Krankenhaus verstorben ist. Zur Klärung der genauen Todesursache hat die Staatsanwaltschaft eine rechtsmedizinische Untersuchung angeordnet.