Und das soll Satire sein? „Schämt euch was“

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Foto: Sören Müller

Aus dem Netz. TAZ.de hat am Mittwoch  in ihrem Format „Die Wahrheit“ einen Beitrag unter dem Titel „Nackte Kokeljockel“ veröffentlicht, der vielen ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden bitter aufstößt.

Eigentlich soll der Beitrag „Satire“ sein, doch der Inhalt erzeugt bei vielen Feuerwehren nur Fremdscham. „# Schämt euch was # Satire? Wir sagen Nein! Dieser Artikel ist nicht nur beleidigend sondern ein Schlag ins Gesicht fĂĽr jeden Feuerwehrmann/ -frau.“ schreibt etwa die Feuerwehr Bitterfeld Wolfen bei Facebook ĂĽber den Beitrag, der inhaltlich ĂĽber die ehrenamtliche Tätigkeit von Feuerwehrkameraden vom Leder zieht.

Doch ernst nehmen sollte man den äuĂźerst ĂĽberspitzten Beitrag nicht: Dem genauen Betrachter des Onlinebeitrages wird aufgefallen sein, dass an der Seite: „Die Wahrheit ist die einzige Satire- und Humorseite einer Tageszeitung weltweit.“ zu lesen ist.
Satire ist eigentlich eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden sollen. Typisches Stilmittel der Satire ist die Ăśbertreibung. Satire tritt häufig als Mittel der Polemik auf. In öffentlichen Debatten und in einer öffentlichen Disskusion kann sie ein Mittel sein, einen Gegner bloĂźzustellen. Dabei greift sie ihn nicht direkt mit Sachargumenten an, sondern geht den indirekten Weg der Kontrastierung, bei der dem Zuhörer oder Leser der Kontrast zwischen Wirklichkeit und Ideal augenfällig wird. In dieser Funktion ist sie Teil der Streitkunst und soll sehr wahrscheinlich auch in diesem Thema „Feuerwehr“ auf Missstände hinweisen. In dem Fall auf die öffentliche Wahrnehmung und die Pauschalurteile unserer Gesellschaft gegenĂĽber ehrenamtlicher Tätigkeit. Ob man allerdings mit dem Text und der Darstellung der TAZ dieses Ziel erreichen wird bleibt offen. Umstritten ist diese „Satire“ oder dieser „Humor“ allemal und sorgt fĂĽr Aufmerksamkeit und das kann bekanntlich auch ein Denkanstoss sein.