Neues Gewerbegebiet an der A 14 in Grimma

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Grimma. Industrie- und Gewerbegebiet Nord III -A 14 wird das Gebiet am Hengstberg, nördlich der A14 heißen. Das sind die Pläne:

Vergangenen Donnerstag stimmten die Stadträte einstimmig im Mutzschener Feuerwehrgerätehaus für die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung. Die Stadt Grimma verfüge leider auch in den Ortsteilen nur noch über wenige planreife Gewerbegrundstücke stellte Oberbürgermeister die Notwendigkeit dar, welche im Vorfeld auch schon mehrfach thematisiert wurden. Konkret gibt es derzeit Gespräche mit zwei in Grimma ansässigen Unternehmen, die sich auf dieser Fläche ansiedeln würden heißt es seitens der Stadtverwaltung. Sowohl die erforderlichen Planungen, den Grundstückserwerb, die Erschließung und auch die Vermarktung des gesamten Gebietes übernimmt dabei der Projektentwickler WEP Projekt GmbH & Co.KG  in Partnerschaft mit dem Rechtsanwalt Christian Steinbach. „Wir hätten auch selbst den Part übernehmen können, doch da dazu Fördermittel erforderlich wären, würde es mehr als ein Jahr dauern, dass Unternehmen sich auf dem Gewerbegebiet am Hengstberg ansiedeln könnten“, erklärte Oberbürgermeister Berger. Nicht zuletzt war auch die angespannte Haushaltslage ein ausschlaggebender Punkt sodass die Lösung für alle Beteiligten und für die Stadträte eine Gute ist. Das neue Gewerbegebiet umfasst eine Fläche von etwa 60 Hektar. Der erste Teil, der am Donnerstag entschieden wurde, betrifft eine Fläche von rund 22,8 Hektar. „Die Stadtverwaltung hatte Ende vergangenen Jahres ein Planungsbüro mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie für das Gebiet beauftragt“, ergänzte Jochen Lischke vom Stadtentwicklungsamt in der Erklärung an die Stadträte. Nach Gesprächen durch die Stadt und dem Betreiber des Steinbruches am Hengstberg wurde ein Bereich für den aus Sicherheitsgründen eine bauliche Entwicklung vorerst nicht in Frage kommt abgegrenzt. Das finanzielle Risiko übernimmt die Planungsfirma.

Die Projektsentwicklungsfirma ist ein mittelständiges Unternehmen mit Sitz in Leipzig und einem Büro in Frankfurt. Die Entwicklung der Alten Messe in Leipzig gehört zu den Referenzen des Unternehmens. Natürlich wurde die Entscheidung nicht ganz wortkarg durchgewunken. Stadtrat Wolfgang Bludau (parteilos) mahnte vor dem Verlust landwirtschaftlicher Flächen und fand Zustimmung bei Oberbürgermeister Berger.„Wir müssen heute jedoch eine Grundsatzentscheidung treffen, ob wir wollen, dass Gewerbe vor Ort bleibt oder sich anderswo ansiedelt“, erklärte er daraufhin.  „Ackerland ist wichtig. Deshalb entwickeln wir nur die Abschnitte, für die Interessenten vorhanden sind“, ergänzte Christian Steinbach. „Als Bauer tut es mir weh, dass landwirtschaftliche Fläche verloren geht. Jeden Tag werden deutschlandweit 100 Hektar landwirtschaftliche Fläche entzogen. Als Stadtrat sehe ich jedoch die Notwendigkeit ein. Denn wir brauchen Arbeitsplätze“, so Jürgen Wick (Allianz Stadt+Land). Die Bedenken von Aline Hanschmann (Allianz Stadt und Land) ob man als Stadtrat dann noch Einfluss auf die Art des Gewerbes hat, räumte Gregor Bogen von der WEP aus: „Die Stadt stellt den Bebauungsplan auf. Dort ist die Nutzungsart geregelt“.Mit dem Gewerbegebiet hofft man vom Wirtschaftsboom in Leipzig zu profitieren. Für Oberbürgermeister Matthias Berger ist es aber auch wichtig Arbeitsplätze zu schaffen und hier vor Ort zu erhalten: „Es soll jetzt keine Goldgräberstimmung entstehen aber es ist wichtig für die Stadt und die Region hier Arbeitsplätze zu gestalten und damit die jungen Leutehier zu behalten“

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