Mit mehr Assistenz unterwegs Sicherheit im Straßenverkehr: Fahrerassistenzsysteme sind auf dem Vormarsch

0
1438

Kleine Ursache, gefährliche Wirkung: Schon eine kurze Unaufmerksamkeit am Steuer, etwa weil der Fahrer den Radiosender wechseln will, kann fatale Folgen haben – wenn er in den Gegenverkehr gerät und dies zu spät bemerkt. „Statistiken zeigen, dass die allermeisten Unfälle im Straßenverkehr auf menschliche Fehler zurückzuführen sind. Fahrerassistenzsysteme können so manches Versehen ausbügeln und somit Unfälle verhindern helfen“, sagt Fachjournalist Martin Blömer von Ratgeberzentrale.de. Erfreulich: Die elektronischen Beifahrer werden immer beliebter, vor allem Notbremssysteme und Spurassistenten sind auf dem Vormarsch.

55012sbild4Foto djdRobert BoschUnfälle verhindern

Schon in jedem fünften der knapp drei Millionen Autos, die 2014 in Deutschland neu zugelassen wurden, sind diese Helfer verbaut. Ein Jahr zuvor galt dies nur für jeden zehnten Neuwagen. Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control, begrüßt den positiven Trend: „Nur wenn Fahrerassistenzsysteme vielfach eingesetzt werden, können sie den Straßenverkehr sicherer machen.“ Hätten alle Fahrzeuge ein Notbremssystem an Bord, könnten allein in Deutschland bis zu 72 Prozent aller Auffahrunfälle mit Personenschaden vermieden werden. Mit einem Spurhalteassistenten lassen sich laut Bosch-Unfallforschung bis zu 28 Prozent der Unfälle mit Personenschaden verhindern, die aus einem unbeabsichtigten Verlassen der Fahrspur resultieren. Laut einer Bosch-Auswertung auf Basis der Zulassungsstatistik 2014 kommen automatische Notbremssysteme in jedem fünften der knapp drei Millionen im vergangenen Jahr in Deutschland neu zugelassenen Pkw zum Einsatz.
Foto: djd/Robert BoschEinfacher einparken

Mehr Verbreitung in neuen Autos finden auch die Verkehrszeichenerkennung und die Müdigkeitserkennung. Sechs Prozent aller in 2014 neu zugelassenen Autos können mithilfe einer Videokamera an Bord bestimmte Verkehrsschilder am Wegesrand erkennen. Die Müdigkeitserkennung kommt in einem Viertel aller Neuwagen zum Einsatz. Am weitesten verbreitet sind Park-Assistenzsysteme: von Ultraschallsensoren, die den Autofahrer über akustische Signale bei engen Abständen warnen, bis zu Rückfahrkameras und Parkassistenten, die sogar selbsttätig das Lenken übernehmen. Schon jedes zweite neu zugelassene Auto (52 Prozent) verfügt über eine dieser Lösungen.

Andere Länder – ähnliche Vorlieben

Auch jenseits der Grenzen Deutschlands erfreuen sich Park-Assistenzsysteme großer Beliebtheit: In Belgien und den Niederlanden war 2014 ebenfalls jeder zweite Neuwagen mit einem Parkhelfer ausgerüstet, so die Bosch-Auswertung. Automatische Notbremssysteme sind in Belgien noch weiter verbreitet als in Deutschland: Jeder vierte neu zugelassene Pkw unterstützt im Nachbarland den Fahrer beim Bremsen vor Hindernissen. In den Niederlanden können das 17 Prozent, in Spanien elf Prozent und in Großbritannien fünf Prozent der Neuwagen.

Quelle: djd