Burkartshain. Die Anwohner im Burkartshainer Genossenschaftsweg sind sauer. Grund: Die Straßenbeleuchtung ist seit mehreren Wochen defekt.
„Es ist finster wie im Wald“, kritisiert Ronald Zänker gegenüber der Stadtverwaltung. Hier trifft sein Hinweis auf offene Ohren und nicht weniger Frust. „Ein defekter Akku ist Ursache für den Stromausfall. Besonders ärgerlich ist, dass es mittlerweile der dritte Akku ist, den wir einbauen müssen. Der letzte wurde vor 10 Monaten ersetzt, wir haben darauf sogar noch Gewährleistung. Doch der neue Akku ist längst bestellt, wir warten auf die Lieferung“, erklärt Manfred Bresk, zuständiger Mitarbeiter der Verwaltung.
Er kann den Unmut der Anwohner durchaus nachvollziehen. Doch auch für die Stadt ist gerade diese eine Lampe ein Sorgenkind – das einzige von den insgesamt 102 Straßenlampen, die 2014 in Burkartshain erneuert wurden. Dieser Lichtpunkt ist auch der einzige, der über einen solarbetriebenen Akku versorgt wird. Auch wenn sich Manfred Bresk über das defekte System ärgert, Gründe genau dort diese Lösung zu favorisieren gab es im Zuge der Sanierung der Straßenbeleuchtung ausreichend. „Wir hätten für diesen einen Lichtpunkt rund 150 Meter schachten müssen, um Kabel zu legen. Während wir uns im gesamten Ort bei diesen Arbeiten mit dem Stromversorger arrangierten, hätte die Stadt das dort allein finanzieren müssen. Daher gab es den Vorschlag mit der Insellösung und dem Solarbetrieb, auch in Abstimmung mit der Envia“, so Manfred Bresk. Die Burkartshainer selbst können das derzeit nicht wirklich nachvollziehen. Aus ihrer Sicht steht die Straßenlampe unmittelbar neben einem Trafohaus.
Der Weg zum Strom aus dem Kabel sei also recht kurz. „Wenn es so einfach wäre, wäre es gut“, sagt Bresk. Doch einfach eine Leitung aus dem Häuschen ziehen funktioniere nicht. „Für diese einzelne Lampe, wäre es u.a. notwendig gewesen, einen separaten Schaltschrank einzubauen und die Voraussetzungen für Hausanschlüsse zu schaffen. Auch diese Kosten standen in keinem Verhältnis zum solarbetriebenen Akku“, erklärt Manfred Bresk. Die Kosten für diese Investitionen seien übrigens nicht aus der Stadtkasse zu zahlen. Die Kommunen sind gehalten, 30 Prozent auf die Anwohner umzulegen. Da gerade am Genossenschaftsweg die Zahl der Anlieger überschaubar ist, hätte die Umlage durchaus in entsprechenden Größenordnungen ausfallen können. Auch aus diesem Grund übt sich Manfred Bresk derzeit noch in Nachsicht mit dem unwilligen Solar-Akku und hofft, dass aller guten Dinge nun drei sind. „Es ist für die Anwohner und für uns als Verwaltung unbefriedigend, wenn jährlich ein Defekt für Dunkelheit sorgt. Wir versuchen es jetzt noch einmal und hoffen wirklich sehr, dass die Reparatur vor der Umstellung auf Winterzeit vollzogen ist. Sollte der Akku nach wenigen Monaten wieder defekt sein, müssten wir gegebenenfalls doch über eine Schachtung und den Einzelanschluss und die entsprechend hohen Kosten dafür reden“, so Bresk.
Quelle: PM Stadt Wurzen