Grimma/Bonn. Im Freitagtraining hakte es immer mal wieder. Aber Cheftrainer Erik Schuschwary verabschiedete seine Mรคdels mit der Weisheit von der mรครigen Probe und dem dann zu erwartenden erfrischende Auftritt im Punktspiel.
Am Ende waren die nรถtigen und erwarteten drei Punkte im Gepรคck. So lรคsst es sich auch freudig wieder knapp 500 km nach Hause fahren. Trotz des etwas knappen Ausgangs waren mehr Chancen vorhanden, um deutlicher zu gewinnen. Aber der Trainingsschwerpunkt lag zuletzt auf der Defensivarbeit. Und bisher mussten erst vier Gegentore hingenommen werden, was im Floorball eine sehr guten Schnitt nach drei Spielen darstellt. Alle Linien zeigte eine sehr gute Defensivarbeit.
Man hatte sich vorgenommen, viele Abschlรผsse zu blocken und damit der junge Torhรผterin Justine Werner zu helfen. Und das klappte sehr gut. Sogar so gut, dass sich Werner รผber ihr erstes Shutout im zweiten Bundesligaspiel freuen durfte. Natรผrlich zeigte sie zudem auch gute Paraden. So konnte sie auch der Mannschaft etwas zurรผck und auch Sicherheit geben. In der Offensive machten es sich die MFBC-Damen dagegen schwer. Viele Abschlรผsse konnte Schuschwary bewundern, die aber zu ungenau kamen. Zwar konnte Kapitรคnin Charlotte Rรผssel die Gรคste bereits in der 6. Minute in Fรผhrung schieรen. Mal wieder ein รberzahltor, da eine Bonnerin eine Zweiminutenstrafe absitzen musste. Aber das war es schon mit dem Zรคhlbaren. Die Wikingerinnen spielten erneut mit drei Reihen, so dass das Tempo hoch gehalten werden konnte. Aber Bonn hatte sich gut auf den bekannten Gegner eingestellt und verteidigten geschickt ihren Kasten. Auch nach vorn ging einiges bei den Dragons, ohne dass sie sich mit einem Tor belohnen konnten. Werner sei Dank. Im Mitteldrittel kam nichts zรคhlbares zustande. Aber neben der ersten Unterzahl im 1. Drittel รผberstand der MFBC auch eine zweite Unterzahl (30.). Insgesamt drei Mal sprachen die Schiedsrichter eine Zweiminutenstrafe wegen Stockschlages aus. Hier hat Schuschwary schon im Training mehr Kopfarbeit bei den Zweikรคmpfen eingefordert. Eine Stockschlag bedeutet, dass die betreffende Spielerin zu spรคt mit ihrem Zweikampf dran ist. Das geht besser und gehรถrt abgestellt. Dafรผr muss man auch loben, dass diese Unterzahlsituationen gut runter gespielt wurden. Eine davon nutzte Anne-Marie Mietz zum Konter und zum zwischenzeitlich 2:0 (44.). Nationalspielerin Alexandra Kรผrth machte kurz vor dem Ende des Spiels dann den Sack zu (59.).
Ein Arbeitssieg der einige Aufschlรผsse gab, was es zu verbessern gilt. Ab Oktober will Schuschwary im Training den Fokus auf die Offensive richten. Dann sollte man nicht wieder so oft die gegnerische Torfrau berรผhmt schieรen. Sich Chancen zu erarbeiten ist gut, aber man muss sie auch nutzen. Auch die richtige Entscheidung in gewissen Spielsituationen zu treffen, gehรถrt dabei auf die Agenda. In Bonn hรคtte bei richtiger Einschรคtzung der Spielsituation, der eine oder andere Abschluss eher zum Erfolg fรผhren kรถnnen. Das alles erleichtert einen ungemein sein eigenes Spiel durchzubringen. Drei Spiele und drei Siege bedeuten zunรคchst die Tabellenfรผhrung in der Damen-Bundesliga. Aber nun folgt in der Hinrunde der erste Gradmesser. Auf der Immer-Weiter-Tour 2019 macht der MFBC am 02.11.2019 in Mรผhlheim a.d.R. halt. Dann trifft man auf die bisher ebenfalls ungeschlagenen Dรผmptener Fรผchse. Nun bleiben Schuschwary einige Tage Zeit, um seine Mรคdels auch in der Offensive auf den richtigen Stand zu bringen.
SSF Dragons Bonn โ MFBC Leipzig/Grimma 0:3 (0:1, 0:0, 0:2)