Minimalistischer Auftritt in Bonn

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Foto: Mitteldeutscher Floorball Club e.V./Ralf Kühne (Symbolbild)

Grimma/Bonn. Im Freitagtraining hakte es immer mal wieder. Aber Cheftrainer Erik Schuschwary verabschiedete seine Mädels mit der Weisheit von der mäßigen Probe und dem dann zu erwartenden erfrischende Auftritt im Punktspiel.

Am Ende waren die nötigen und erwarteten drei Punkte im Gepäck. So lässt es sich auch freudig wieder knapp 500 km nach Hause fahren. Trotz des etwas knappen Ausgangs waren mehr Chancen vorhanden, um deutlicher zu gewinnen. Aber der Trainingsschwerpunkt lag zuletzt auf der Defensivarbeit. Und bisher mussten erst vier Gegentore hingenommen werden, was im Floorball eine sehr guten Schnitt nach drei Spielen darstellt. Alle Linien zeigte eine sehr gute Defensivarbeit.

Man hatte sich vorgenommen, viele Abschlüsse zu blocken und damit der junge Torhüterin Justine Werner zu helfen. Und das klappte sehr gut. Sogar so gut, dass sich Werner über ihr erstes Shutout im zweiten Bundesligaspiel freuen durfte. Natürlich zeigte sie zudem auch gute Paraden. So konnte sie auch der Mannschaft etwas zurück und auch Sicherheit geben. In der Offensive machten es sich die MFBC-Damen dagegen schwer. Viele Abschlüsse konnte Schuschwary bewundern, die aber zu ungenau kamen. Zwar konnte Kapitänin Charlotte Rüssel die Gäste bereits in der 6. Minute in Führung schießen. Mal wieder ein Überzahltor, da eine Bonnerin eine Zweiminutenstrafe absitzen musste. Aber das war es schon mit dem Zählbaren. Die Wikingerinnen spielten erneut mit drei Reihen, so dass das Tempo hoch gehalten werden konnte. Aber Bonn hatte sich gut auf den bekannten Gegner eingestellt und verteidigten geschickt ihren Kasten. Auch nach vorn ging einiges bei den Dragons, ohne dass sie sich mit einem Tor belohnen konnten. Werner sei Dank. Im Mitteldrittel kam nichts zählbares zustande. Aber neben der ersten Unterzahl im 1. Drittel überstand der MFBC auch eine zweite Unterzahl (30.). Insgesamt drei Mal sprachen die Schiedsrichter eine Zweiminutenstrafe wegen Stockschlages aus. Hier hat Schuschwary schon im Training mehr Kopfarbeit bei den Zweikämpfen eingefordert. Eine Stockschlag bedeutet, dass die betreffende Spielerin zu spät mit ihrem Zweikampf dran ist. Das geht besser und gehört abgestellt. Dafür muss man auch loben, dass diese Unterzahlsituationen gut runter gespielt wurden. Eine davon nutzte Anne-Marie Mietz zum Konter und zum zwischenzeitlich 2:0 (44.). Nationalspielerin Alexandra Kürth machte kurz vor dem Ende des Spiels dann den Sack zu (59.).

Ein Arbeitssieg der einige Aufschlüsse gab, was es zu verbessern gilt. Ab Oktober will Schuschwary im Training den Fokus auf die Offensive richten. Dann sollte man nicht wieder so oft die gegnerische Torfrau berühmt schießen. Sich Chancen zu erarbeiten ist gut, aber man muss sie auch nutzen. Auch die richtige Entscheidung in gewissen Spielsituationen zu treffen, gehört dabei auf die Agenda. In Bonn hätte bei richtiger Einschätzung der Spielsituation, der eine oder andere Abschluss eher zum Erfolg führen können. Das alles erleichtert einen ungemein sein eigenes Spiel durchzubringen. Drei Spiele und drei Siege bedeuten zunächst die Tabellenführung in der Damen-Bundesliga. Aber nun folgt in der Hinrunde der erste Gradmesser. Auf der Immer-Weiter-Tour 2019 macht der MFBC am 02.11.2019 in Mühlheim a.d.R. halt. Dann trifft man auf die bisher ebenfalls ungeschlagenen Dümptener Füchse. Nun bleiben Schuschwary einige Tage Zeit, um seine Mädels auch in der Offensive auf den richtigen Stand zu bringen.
SSF Dragons Bonn – MFBC Leipzig/Grimma 0:3 (0:1, 0:0, 0:2)