Friedliche Kundgebung in Beucha

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Brandis/Beucha. Wie angekündigt fand am Samstag vor dem Beuchaer Bahnhof eine Kundgebung der Organisation „Jugend gegen Rechts – Leipzig“ statt, welche Landtagsabgeordnete der Linken Juliane Nagel angemeldet hatte.

Etwa 100 linke Teilnehmer trafen am Bahnhof ein. Die Meisten sind vor allem von einer vorangegangen Kundgebung in Riesa mit dem Zug angereist. Dort fand am Wochenende der AfD-Bundesparteitag statt. Ein Großaufgebot der Bundes- und Bereitschaftspolizei sowie des Polizeireviers Grimma sicherte die Kundgebung ab und trennte das linke Lager von etwa 50 Schaulustigen, die größtenteils aus Beucha kamen, darunter auch Einige dem rechten Spektrum zuzuordnen.

Ein verbalen Streit um ein Mädchen eskalierte am 05.01.2019 am Beuchaer Bahnhof. Ein 16-Jähriger Syrer verletzte dabei einen 17- Jährigen mit mehreren Messerstichen. Der mutmaßliche Täter sitzt seit dem in Untersuchungshaft. Das Opfer befände sich auf dem Weg der Besserung. Rechtspopulistische Internetplattformen instrumentalisierten den Vorfall und sprachen zum Teil von „Blutbad“ oder „Asylterror“. So stellten die Redner der Kundgebung  zwar klar, dass die Tat zu bestrafen sei, jedoch nicht das Instrumentalisieren von Rechts zu tolerieren ist.

Die „Gegenseite“ wurde durch die Polizei abgeschirmt

Aus den Reihen der „Beuchaer“ waren vereinzelt „Lügenpresse“ oder „Wir sind das Volk“ zu hören. Auch „Wir sind keine Nazis sondern Beuchaer“ wurde mehrfach geäußert, inhaltlich allerdings unbeachtet seitens der Kundgebung. Mit Sprüchen wie „Seid froh das ihr Strom habt“ oder „Ihr müsst hier leben, wir können zum Glück wieder nach Hause“ reagierten Einzelne aus der Kundgebung heraus, welche sich kurz vor 19 Uhr wieder im Zug, diesmal Richtung Leipzig, auflöste. Gegen 18.45 Uhr wurde die Kundgebung ohne nennenswerte Vorkommnisse, bedingt auch durch die starke Polizeipräsenz, beendet. Der von den Teilnehmern der Kundgebung mehrfach angesprochene Fackelmarsch rechter Gruppierungen, blieb, wie auch der Beleg dafür, aus.