Nach Messerattacke in Beucha: Demonstration angekündigt

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Fotos: Sören Müller

Brandis/Beucha. Nach dem Vorfall am vergangenen Samstag in Beucha bei dem ein 17-Jähriger durch einen 16-Jährigen mit einem Messer schwer verletzt wurde, gibt es eine Demonstrationsanmeldung von „Jugend gegen Rechts- Leipzig“.

Laut einer Ankündigung bei Facebook wurde eine Demonstration unter dem Motto: „Solidarität statt rechter Hetze!Für ein friedliches Zusammenleben“ beim Landratsamt angemeldet.

Wir finden die Tat nicht in Ordnung und auch den Grund des Streits sehr kritikwürdig.
Solche Taten werden leider auf rassistische Weise instrumentalisiert, wenn es sich bei den Täter*innen um scheinbare Migrant*Innen oder nicht-weiß aussehende Personen handelt. Rassistische Akteur*innen wollen so auf eine vermeintliche Bedrohung durch Migrant*innen aufmerksam machen. Deshalb wollen wir unter dem Thema „Solidarität statt rechter Hetze – Für ein friedliches Zusammenleben!“ am 12.01., um 17.30 Uhr in Beucha am Bahnhof eine Kundgebung abhalten und uns mit den anderen Geflüchteten der Asylunterkunft solidarisieren, die der ständigen Gefahr von Übergriffen in Beucha ausgesetzt sind. Wie immer in Kaltland kann es sein, dass Nazis in der Nähe sind. Erscheint zahlreich!“ so die Anmelder.

Für den 12.01.2019 ist in Beucha eine Versammlung von 17:30 Uhr – 19 Uhr angemeldet und durch den Landkreis als Versammlungsbehörde bestätigt worden.“ teilte das Landratsamt auf Anfrage mit.

Ein verbalen Streit um ein Mädchen eskalierte am  05.01.2019 am Beuchaer Bahnhof. Ein 16-Jähriger Syrer verletzte dabei einen 17- Jährigen mit mehreren Messerstichen. Der mutmaßliche Täter sitzt seit dem in Untersuchungshaft. Das Opfer befände sich auf dem Weg der Besserung. Rechtspopulistische Internetplattformen instrumentalisierten den Vorfall und sprachen zum Teil von „Blutbad“ oder „Asylterror“.

Update 12.01.2019: Wie bekannt wurde hatte die Landtagsabgeordnete der Linken Juliane Nagel die Demonstration angemeldet und wird auch an der Kundgebung in Beucha teilnehmen. Grund für die Demo „Gegen Rechts“ sei ein geplanter Fackelmarsch aus dem rechten Spektrum. Belege für einen solchen angeblich geplanten Fackelmarsch gibt es bis jetzt allerdings nicht, auch beim Landratsamt war bis Freitagnachmittag keine weitere Versammlung angemeldet worden.