Vorsicht vor Zecken – auch im Herbst Impfschutz kann eine FSME-Infektion vorbeugen

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Der Herbst lockt viele nach draußen: Pilze sammeln, Wandern, Gartenarbeiten. Bei vielen Aktivitäten im Freien sind Zecken nicht weit. Beim Stich der achtbeinigen Spinnentiere können Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen werden. Eine FSME-Infektion kann zu Gehirn-, Hirnhaut- oder Rückenmarksentzündungen mit zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen führen.

FSME-Risiko im Herbst

Was viele nicht wissen: Auch im Garten, stadtnah oder abgelegen, halten sich Zecken auf. Wer seine Zeit gerne dort – etwa beim Spielen mit den Kindern oder bei der Gartenarbeit – verbringt, sollte sich nach einem Aufenthalt unbedingt nach Zecken absuchen. Parasitologin Professor Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim warnt: „Der Begriff Frühsommer-Meningoenzephalitis ist irreführend. Denn tatsächlich sind Zecken bei Temperaturen über sieben Grad aktiv. Das FSME-Risiko ist im Herbst genauso hoch wie in Frühling und Sommer.“ Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurde von 2010 bis 2014 mehr als jeder vierte Fall von FSME von September bis November gemeldet.Ein Impfschutz kann eine FSME-Infektion vorbeugen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung aller, die in FSME-Risikogebieten leben oder dort Urlaub machen. In Deutschland besteht das Risiko einer FSME-Infektion vorwiegend in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und im südöstlichen Thüringen. Zudem gibt es einzelne Risikogebiete in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Sachsen. Im Ausland gelten unter anderem Österreich, die Schweiz, Osteuropa und das Baltikum als FSME-Risikogebiete.

Jetzt den FSME-Impfschutz prüfen

Der Herbst ist der ideale Zeitpunkt für den Beginn der Grundimmunisierung gegen FSME. So kann sich der Impfschutz bis zum Frühjahr aufbauen. Es gibt aber auch die Möglichkeit der Schnellimmunisierung innerhalb weniger Wochen, etwa wenn kurzfristig für den Herbsturlaub ein Impfschutz benötigt wird. Wer schon gegen FSME geimpft ist, sollte sich beim nächsten Arztbesuch erkundigen, ob eine Auffrischungsimpfung erforderlich ist.So lassen sich Zeckenstiche vermeiden

Auch wer gegen FSME geimpft ist, sollte Zeckenstiche vermeiden, da Zecken neben FSME auch Krankheiten wie Borreliose übertragen können. Vorsicht ist im hohen Gras oder Gebüsch geboten. Lange Ärmel und Hosen schützen nur bedingt vor Zecken – besser ist, man trägt zusätzlich ein zeckenabweisendes Mittel auf. Nach dem Aufenthalt im Freien empfiehlt sich, den Körper gründlich nach Zecken abzusuchen. Hat die Zecke bereits zugestochen, sollte sie mit einer Pinzette dicht über der Haut gepackt und gerade und vorsichtig herausgezogen werden. Mehr Tipps: www.zecken.de. (djd)