Zschoppacher Kameraden zogen Bilanz

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Im Dezember konnten die Zschoppacher Kameraden in ihr neues Domiziel einziehen. Foto: Sören Müller

Grimma/Zschoppach. Am Freitag wurde im neuen Gerätehaus in Zschoppach und im Beisein des Oberbürgermeisters im Rahmen eines Sonderdienstes Bilanz gezogen. Es wurden Ehrungen nachgeholt und auch die Debatte um die Grimmaer Forderung nach mehr Aufwandsentschädigung wurde thematisiert.

Pandemiegerecht führten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Zschoppach am Freitag einen Sonderdienst durch. Im kleinen Rahmen stellten Wehrleiter Michael Palm und Jugendwart Tino Gottschlich ihre Rechenschaftsberichte im Beisein des Oberbürgermeisters Matthias Berger und dem zuständigen Gemeindewehrleiter Rico Schneider vor.

Statistik und Ausbildung

Mit Stand zum 31.12. 2021 zählte die Feuerwehr 55 Mitglieder, davon sind 28 im aktiven Dienst, 19 in der Jugendfeuerwehr und 8 in der Alters- und Ehrenabteilung. Die Coronapandemie schränkte natürlich nicht nur den Ausbildungsbetrieb der aktiven Kameraden ein, sondern auch den der Jugendfeuerwehr.

Dennoch konnten verschiedene Ausbildungen sowohl im aktiven, als auch im Jugendfeuerwehrdienst erfolgreich durchgeführt werden. Auch die Ausbildung auf Gemeindeebene wurde nicht vernachlässigt. So konnten in den vergangenen zwei Jahren dreizehn Kameraden einen Lehrgang erfolgreich absolvieren. Erfreulich sei die Tatsache, dass man in diesem Jahr zwei Jugendfeuerwehrkameraden schon in den aktiven Dienst schnuppern lassen könne. Neben der Ausbildung waren allerdings auch 2021 insgesamt 49 Einsätze abzuarbeiten, davon vier Brandeinsätze, ein Unwettereinsatz, 22 technische Hilfeleistungen, 13 ABC Einsätze und neunmal ging es zu ausgelösten Brandmeldeanlagen. Ein Pferd in einem Swimmingpool forderte die Kameraden in Sachen Kreativität, während ein ausgebrannter LKW auf der A14 die Einsatzkräfte körperlich besonders forderte. Sturmtief Hendrik und diverse Verkehrsunfälle forderten die Kameraden ebenfalls immer wieder auf´s Neue.

Im April 2021 war ein LKW auf der A14 in Brand geraten Foto: Sören Müller

Neue Technik und ein neues Gerätehaus

Wie wichtig der Standort für die Gemeinde sei, zeigte sich auch im Statement des Oberbürgermeisters. Mit dem neuen Gerätehaus welches im Dezember durch die Kameraden bezogen werden konnte und einem neuen Fahrzeug, welches voraussichtlich noch in diesem Jahr auf den Hof rollen soll, sei der Standort zukunftsfähig gemacht worden. Michael Palm  zeigte sich dankbar für die Wertschätzung, die die Stadtverwaltung den Kameraden damit entgegenbringe. Er dankte auch den Kameraden, die viel Zeit in Eigenleistungen in den Neubau eingebracht haben. Die offizielle EInweihung soll im Frühjahr stattfinden.

Im August war ein Feld in Bröhsen in Brand geraten Foto: Sören Müller

Debatte um Aufwandsentschädigungen

Um Wertschätzung ging es auch in der anschließenden Diskussionsrunde. Hintergrund war eine Forderung des Grimmaer Ortswehrleiters Jan Tischer in der Presse, welcher für seine Kameraden mehr Aufwandsentschädigung forderte. (Wir hatten berichtet). Aus der resultierenden Debatte kam auch beim Oberbürgermeister die Frage auf, wie die Kameraden die aktuelle Debatte zum Thema Aufwandsentschädigung sehen würden. „Wir hatten das nur aus der Presse erfahren, Gesprächsanfragen seitens der Grimmaer gab es bis heute nicht„, so Berger. Michael Palm ist froh, dass es die Aufwandsentschädigung in der Form gebe, allerdings mahnte er, dass er und seine Kameraden die Feuerwehrarbeit „ehrenamtlich, aus Leidenschaft und nicht um Geld zu verdienen“ machen. Das Geld werde in Zschoppach zur Kameradschaftspflege genutzt und sei Wertschätzung genug. Das bestätigte auch Gemeindewehrleiter Rico Schneider, welcher in den Freiwilligen Feuerwehren in seinem Zuständigkeitsbereich keine andere Meinung vernehmen könne. „Durch die Debatte haben wir im Hause überhaupt erst festgestellt, dass wir mit dem Stundengeld (Anm. d. Red. 6 Euro pro Einsatzstunde + 4 Euro Anfahrtspauschale) ein Alleinstellungsmerkmal in der Region haben„, so das Stadtoberhaupt. Die meisten vergleichbaren Kommunen hätten demzufolge Einsatzpauschalen pro Einsatz. „Vielleicht müssen wir unser System ebenfalls überdenken um möglichen finanziellen Begehrlichkeiten von Einzelnen aus dem Wege zu gehen. Das ist nicht Sinn der Aufwandsentschädigungen für ein Ehrenamt.“

Beförderungen

Zum Schluss bedankte sich die Zschoppacher Wehrleitung und Matthias Berger bei den Floriansjüngern für die geleistete Arbeit und das Engagement. Gemeinsam mit Ortswehrleiter Michael Palm und Gemeindewehrleiter Rico Schneider beförderte Oberbürgermeister Matthias Berger folgende Kameradinnen und Kameraden:

zum Hauptfeuerwehrmann/Hauptfeuerwehrfrau:
Aileen Hesse, Steve Hesse, Stefan Busch, Marcel Praters, Uwe Steinel, Sebastian Weber, David Götz, Mathias Kunath, Oliver Geißler, Henry Jentzsch, Sebastian Schmidt und Maik Gottschlich

zum Löschmeister:
Mario Horn und Stephan Palm

zum Hauptlöschmeister:
Tino Gottschlich

zum Oberbrandmeister:
Michael Palm