Finnisage der Ausstellung Kunstreich 2017 im Rathaussaal mit Impulsen und Diskussionen

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Foto: Detlef Rohde

Grimma wird am 6. Mai zum Hotspot des ländlichen Kulturraumes. Ab zehn Uhr treffen sich Künstler und Kunstschaffende aus der ganzen Bundesrepublik im Rathaussaal in Grimma. Dabei geht es im wahrsten Sinn um das Eingemachte, wie Ute Hartwig-Schulz es beschreibt.

„Die Kunst auf dem Land, wird gerne als eine angenehme Begleiterscheinung kommunaler Politik dargestellt, wenn es aber um die Finanzierung geht, dann sind die behördlichen Strukturen oftmals ein Hindernis. Haben die Menschen und gerade die älteren – oft immobilen – Bürger unseres Freistaates denn kein Recht auf Kunst und Kultur?“

Man merkt Ute Hartwig Schulz an, dass sie mit der momentanen Situation der bildenden Künstler gelinde gesagt unzufrieden ist. Sie betont, dass viele, wenn auch nicht alle Bürgermeister, möglich machen, was machbar ist, selbst aber auch von den Landkreisen und der Landesregierung alleingelassen werden. Ihre Erfahrung zeige, dass die Bürgermeister die schlechte Nachricht von Geldkürzungen stellvertretend überbringen müssten und dann irgendwie Lösungen zusammen mit den Künstlern und Künstlerhäusern zum Erhalt suchen müssten.

Dabei seien es viele Dinge, die die Künstlerhäuser für die Gemeinschaft tun würden. Ob Bildung für Kinder, Integration der Menschen, die Liste ist lang, die sie hat. Dass es auch anders geht und die Kunst in anderen Bundesländern durchaus mehr Wertschätzung erfährt, darüber diskutieren am 6. Mai von 10 bis 16 Uhr Kunstschaffende und verantwortliche Behördenvertreter.

Ute Hartwig-Schulz betont: „jeder ist dazu herzlich eingeladen mit uns zu diskutieren. Es geht hier um einen Dialog mit und für die ländlichen Regionen. Mir ist klar, dass der Staat nicht alles leisten kann aber er kann auch deutlich mehr für die Kunst und Kultur tun. Bei Wahlkämpfen und offiziellen Besuchen zeigen Politiker gerne die Region und das was sie liebens- und lebenswürdig macht, vergessen aber dabei, dass es ihre Politik ist, die das Leben auf dem Lande aussterben lässt. Wenn es um die Wahlen geht, geht Kunst und wenn es ums Geld geht, geht die Politik!“

Der Bildhauerin ist es wichtig, dass auch Vertreter aus dem Tourismus, dem Hotelgewerbe und der Gastronomie an der Diskussion teilnehmen, damit auch sie ihre Wünsche und Vorstellungen mit einbringen können, denn auch für sie seien solche Kunstorte wichtig, da sie potentielle Gäste anlocken. Dann sei es ein wirklicher Dialog von Kunst und Land.

Text: Detlef Rohde