Sächsische Außenwirtschaft – Sachsen exportiert so viel wie noch nie

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Sachsen. Im Vorfeld der Sächsischen Außenwirtschaftswoche traf sich Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) heute mit den Spitzen der in der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) vertretenen Kammern und Verbände zum Spitzengespräch Außenwirtschaft.

Im Ergebnis des Gespräches erklärte der Minister, dass die Teilnehmer übereingekommen sind, die Zusammenarbeit im Rahmen der AWIS weiterzuführen und auszubauen, um sächsische Unternehmen auf dem Weg ins Ausland gemeinsam noch stärker zu unterstützen. „Weltoffenheit und Internationalität prägen nicht nur Kunst, Kultur und Wissenschaft in Sachsen. Sie sind auch unverzichtbar für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Etwa ein Drittel der Wirtschaftsleistung erbringt der Freistaat Sachsen im Export. Dieser ist besonders für kleine und mittlere Unternehmen ein wichtiger Wachstumsfaktor“, betonte Martin Dulig.

Für kleine und mittelständische Unternehmen ist der Weg ins Ausland eine besondere Herausforderung. Gemeinsam mit den in der AWIS zusammengeschlossenen Kammern und Verbänden unterstützt der Freistaat Sachsen die Unternehmen mit gezielten Angeboten. Dazu gehören die finanzielle Förderung außenwirtschaftlicher Aktivitäten mit dem Schwerpunkt Messeförderung, als auch Angebote zur Markterschließung, z. B. das Landesmesseprogramm und Unternehmerreisen.

Den Erfolg der sächsischen Förderinstrumentarien belegen auch die heute veröffentlichten Außenhandelszahlen 2014. Martin Dulig informierte: „Waren und Erzeugnisse im Wert von 36 Milliarden Euro wurden im Jahr 2014 von sächsischen Betrieben ins Ausland exportiert. Das entspricht nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes einer Steigerungsrate von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr und dem höchsten Wert seit Beginn dieser Statistik im Freistaat 1991. Dabei konzentrieren sich die sächsischen Unternehmen immer mehr auf den asiatischen Raum. Während sich die Exporte nach Europa um acht Prozent erhöhten, nahmen die Lieferungen nach Asien im vergangenen Jahr um 30 Prozent zu. Noch geht etwas mehr als die Hälfte aller Exporte in europäische Länder (18,8 Milliarden Euro), aber der Anteil Asiens an allen Exporten Sachsens liegt bereits bei fast einem Drittel (11,6 Milliarden Euro). China ist seit sechs Jahren der weltweit größte Handelspartner Sachsens mit einem Exportvolumen von 6,4 Milliarden Euro im Jahr 2014 (Anstieg um 36 Prozent).“

Dr. Horst Reichardt, Geschäftsführer des Unternehmens DAS Environmental Expert GmbH und Gastgeber des Spitzengesprächs Außenwirtschaft, konnte Best-Practice-Beispiele seines international erfolgreich agierenden Familienunternehmens nennen, über seine Erfahrungen mit der sächsischen Außenwirtschaftsförderung berichten und neue außenwirtschaftliche Projekte vorstellen.

Wichtiges Instrument der Außenwirtschaftsinitiative ist die Sächsische Außenwirtschaftswoche. Dr. Günter Bruntsch, Präsident der IHK Dresden und AWIS-Geschäftskoordinator für 2014 und 2015, informierte, dass die Außenwirtschaftswoche (9. bis 13. März 2015) am 9. März mit der Auftaktveranstaltung „Erfolg im globalen Wettbewerb – Wachstum durch Export“ im Internationalen Congress Center Dresden beginnt.

Weiter betonte Wirtschaftsminister Martin Dulig, dass das Spitzengespräch auch deshalb so wichtig sei, um unmittelbare Informationen aus der Wirtschaft, Industrie und dem Handwerk sowie Einschätzungen zu Entwicklungen in der Außenwirtschaft zu erhalten, welche für die Entwicklung und Zukunft unserer Firmen und unserer Politik entscheidend sind.

Schwerpunktthemen waren weiterhin das Russland-Geschäft, Russland –Sanktionen und TTIP (Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft zwischen der EU und den USA).

Auch wenn sich die sächsischen Exporteure insgesamt über ein Rekordjahr 2014 freuen dürfen, ist der Rückgang der Exporte in die Russische Föderation um 13,4 Prozent zu berücksichtigen. Die Teilnehmer des Spitzengesprächs stellten fest, dass Russland ein wichtiger Markt für die sächsischen Unternehmer bleibt. In der gegenwärtigen Situation ist es wichtig, Gesprächskanäle offenzuhalten, weiter Kontakte zu russischen Partnerregionen zu pflegen und Unternehmerreisen nach Russland fortzuführen.

Zum TTIP waren sich alle Gesprächspartner einig, dass das Abkommen Arbeitnehmerrechte, Verbraucherschutz-, Sozial- und Umweltstandards nicht absenken oder die kulturelle Vielfalt gefährden darf. Positiv zu bewerten sind die laufenden Bemühungen der EU-Kommission, die Verhandlungsvorschläge öffentlich zugänglich zu machen. Mehr Transparenz führt zu einer konstruktiven Diskussion in der Öffentlichkeit.
Dr. Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, spricht sich darüber hinaus für den Erhalt der Meisterpflicht in Deutschland und für die Unterstützung von Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) aus: „Der reglementierte Berufszugang im Handwerk sichert Ausbildung und Beschäftigung, bürgt für handwerkliche Güte und ist damit gelebter Verbraucherschutz. KMU machen einen Anteil von 99 Prozent an allen Unternehmen in der Europäischen Union und 60 Prozent an allen Arbeitsplätzen aus. Die Entlastung der KMU ist damit ein zentrales Element zur Stärkung des Handwerks und des Mittelstands in Deutschland.“

 

Quelle: Pressemitteilung vom 04.03.2015