Berlin/Grimma. Am 26.11.2019 findet von 12.00 bis 15.00 Uhr in Berlin vor dem Brandenburger Tor eine Demonstration von โLand schafft Verbindungโ statt. Erwartet werden ca. 5.000 Traktoren und 10.000 Demonstranten, darunter auch viele Landwirte unserer Region.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klรถckner hat bereits ihre Teilnahme zugesagt โ offen sei, ob sich auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze endlich dem Dialog mit den Landwirten stellen wird, schreiben die Organisatoren in einer Pressemitteilung.
„Wir Landwirte denken in Generationen, nicht in Kampagnen! Wir stehen fรผr Insekten- und Naturschutz, fรผr sauberes Grundwasser und gesunde Lebensmittel. Wir betreiben klimaschonende Landwirtschaft. Wir deutschen Bauern produzieren zu den weltweit hรถchsten Standards und wir verwehren uns ausdrรผcklich gegen das negative Bild der Landwirtschaft, das immer wieder in der รffentlichkeit gezeichnet wird.“
Das von den Ministerinnen Klรถckner und Schulze prรคsentierte โAgrarpaketโ wurde demnach รผberstรผrzt „mit heiรer Nadel gestrickt„. Es gefรคhrde nicht nurย landwirtschaftliche Betriebe, sondern sei auch eine Gefahr fรผr die regionale Lebensmittelproduktion und fรผr den Erhalt der lรคndlichen Rรคume. Das mรถchten die Landwirte verhindern und gehen deshalb auf die Straรe und fordern einen Dialog zu folgenden Punkten:
- Das Aussetzen des Agrarpakets und ergebnisoffene Neuverhandlungen.
- Einheitliche Richtlinien fรผr die Landwirtschaft in der gesamten EU. Keine deutschen Alleingรคnge.
- Die neutrale Erforschung des Insektenrรผckgangs โ trotz oder WEGEN immer stรคrkerer Auflagen? Welchen Anteil haben z.B. LEDs, Mobilfunkanlagen, Windrรคder, Flรคchenversiegelung daran?
- Die unabhรคngige รberprรผfung der Nitrat-Messstellen sowie die Anzahl der Messpunkte auf einen europaweiten Standard auszuweiten, den Anteil an beispielsweise kommunalen und industriellen Nitrateintrรคgen ins Grundwasser zu ermitteln und ebenfalls zu berรผcksichtigen.
- Importierte Waren, die nicht dem EU-Standard entsprechen, als solche zu kennzeichnen. Ebenso die Herkunftskennzeichnung bei Rohwaren und verarbeiteten Lebensmitteln.
- Bei politischen Entscheidungen zu Umwelt-, Klima- und Tierschutzmaรnahmen, den Erhalt der regionalen Lebensmittelproduktion in den Vordergrund zu stellen und zu stรคrken.
- Anstatt neue Tierwohllabel zu entwickeln, die bestehenden zu fรถrdern und weiterzuentwickeln.
- Dass gesellschaftliche Wรผnsche wie z.B. mehr Tierwohl, extensivere Bewirtschaftung (und damit geringerer Ertrag und Gewinn), die Ausbreitung der Wรถlfe und Umweltmaรnahmen finanziell von der Gesellschaft getragen werden.
- Die Bรผrokratie und Dokumentationspflicht zu vereinfachen.