Grimma. DIE LINKE diskutiert „NSU und braune Kameradschaften – Was tun gegen den Terror von Rechts?“
„Es gibt keinen Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik“, hieß es jahrelang in Verfassungsschutz-Berichten. Es gab ihn doch, mitten unter uns. Der „Nationalsozialistische Untergrund“ hielt sich von 1998 bis 2011 in Sachsen versteckt, beging Raubüberfälle in Chemnitz und Zwickau, legte ein geheimes Waffenarsenal an und ermordete damit zehn Menschen. Inzwischen wurden die Haupttäterin Zschäpe und einige wenige Gehilfen gerichtlich verurteilt. Aus Sicht der Behörden ist das ein Schlussstrich: Der NSU sei nur eine kleine, verschworene Zelle gewesen – erst nicht erkennbar, jetzt Geschichte.
Zwei NSU-Untersuchungsausschüsse im Landtag von Sachsen kommen aber zu anderen Schlüssen. Und der Rechtsterrorismus ist nicht am Ende: Gleich drei neue Gruppen sind seit der Enttarnung des NSU entstanden – ausgerechnet in Sachsen. Sind die Behörden immer noch auf dem rechten Auge blind? Was können wir aus dem NSU-Komplex lernen? Und wie schaffen wir es, den Rassismus in unserer Gesellschaft endlich zu ächten? Im Rahmen eines offenen Podiumsgespräches werden am 2. Mai ab 18 Uhr im Grimmaer Rathaussaal die Grimmaer Landtagsabgeordnete und Stadträtin Kerstin Köditz und ihre hessische Kollegin Janine Wissler über diese und weitere Fragen diskutieren. Köditz ist Sprecherin für antifaschistische Politik der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag und stellvertretende Vorsitzende im NSU-Untersuchungsausschuss. Wissler ist Vorsitzende der Linksfraktion im Hessischen Landtag und hat im NSU-Untersuchungsausschuss des Hessischen Landtages mitgearbeitet. Der Eintritt ist frei.
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