Grimma. Manchmal sagen die Ergebnisse etwas รผber das WIE aus; wie die Mannschaft des Herzens tatsรคchlich gespielt hat. Fรผr die deutsche Fuรball Nationalmannschaft kann man das sogar am Ergebnis gegen den hollรคndischen Nachbarn deutlich ablesen. Bei den Grimmaer Damen versteckt sich hinter den Ergebnissen des Wochenendes auch ein Maร an Unzufriedenheit, รผber das WIE des Erreichens der Ergebnisse.
In der Damen Bundesliga traf man im zweiten Spiel auf den FC Stern Mรผnchen. Die Mรผnchnerinnen waren zu einem langen Wochenende in den Osten aufgebrochen, um gegen die beiden besten Deutschen Teams die Stรถcke zu kreuzen. Auf die Niederlage gegen die Wikingerinnen folgte dann am Sonntag die nรคchste Niederlage gegen den UHC Sparkasse Weiรenfels.
Im samstรคglichen Match konnte Mรผnchen nicht andeutungsweise ein eigenes Spiel aufziehen. Zu รผberlegen agierte die Heimmannschaft in den 60 Minuten Spielzeit. Die lรคuferische und auch taktische รberlegenheit fรผhrte zu einem Powerplay รผber die gesamte Spielzeit, worauf Mรผnchen schon von der ersten Sekunde an mit einer dichten Fรผnferkette rund um und in der eigenen Box reagierte. Anscheinend hatte Trainer Jann Zurbuchen die Gรคste schon bewusst so eingestellt. Im Ergebnis bestand wenig Raum, wenig freie Schussbahn auf das Mรผnchener Gehรคuse und es kam viel Hektik in und um die Box der Sรผddeutschen. So dauerte es fast 10 Minuten ehe Lisa Glaร und dann ca. 2 Minuten spรคter Charlotte Rรผssel das 2:0 Drittelergebnis herausschieรen konnten.
In den beiden ersten Dritteln ging das Spiel in gewohnter Art und Weise immer in Richtung des Mรผnchner Tores. Von der Trainerbank aus wurde immer wieder versucht, taktische Vorgaben mit auf das Parkett zu geben, um das dichte Bollwerk der Gรคste auseinanderzuziehen. Wenn dann doch einmal Ballstafetten schnell gespielt und auch mal die Seite verlagert wurde, brรถckelte das dichte Gespinst der Sterne um ihr Tor. Und dann waren sie da, die guten Einschussmรถglichkeiten, welche dann auch zu selten genutzt wurden. Ein wirkliches Manko im Grimmaer Spiel. So wurde es ein zรคhes Ringen um etwas zรคhlbares. Dazu hatte die eine oder andere Spielerin an diesem Tag nicht ihren besten Tag.

Viele Abspielfehler, schlampige Pรคsse und Ungenauigkeiten in der Angriffsauslรถsung waren die Folge. Trainer Ralf Kรผhne wollte sich auch nach dem Spiel nicht mit Einzelkritiken aufhalten. Auch wenn die Saison noch jung ist, sich Automatismen noch nicht richtig eingestellt haben, wird die eine oder andere Schwรคche nur durch eine Anpassung der Trainingsinhalte abzustellen sein. Im Schlussdrittel trat noch ein wenig motiviertes Defensivverhalten zu Tage. Die Folge waren zwei durchaus vermeidbaren Gegentreffern.
Ein zu Null wรคre sicherlich nicht nur ergebniskosmetisch schรถn gewesen. Letztendlich war Mรผnchen mit dem Ergebnis mehr als gut bedient. Dieses hรคtte trotz aller beschriebener Probleme im Grimmaer Spiel wesentlich hรถher ausfallen mรผssen. Blickt man aber ein Jahr zurรผck, stellte sich im Oktober 2017 das Spiel gegen Mรผnchen auch als schwierig heraus. Mit einem 7:1 beiย einer weniger deutlichen Feldรผberlegenheit war das Ergebnis damals ebenso wenig befriedigend. Trotz durchaus angebrachter Kritik sollte man darauf hinweisen, dass zu Beginn der letzten Saison noch mehr Sand im Getriebe vorhanden war. Die Zeit des Einspielens auf die entscheidenden Phasen der Saison hat eben erst begonnen.
Das kann man auch fรผr den darauffolgenden Spieltag im Damen-Kleinfeld sagen. Grimma traf erneut im den Spielen Nr. 3 und 4 erneut auf den MFBC Leipzig und auf die Red Devils Wernigerode. Im stallinternen MFBC-Duell konnte Grimma erneut seine Klasse nachweisen. Die Leipzigerinnen waren wie auch die Sterne aus Mรผnchen รผber die gesamte Spielzeit klar unterlegen. Im Vergleich zum davorliegenden Wochenende spielte Grimma von Beginn an konzentriert. Man musste erst in der 30. Minute ein Gegentor hinnehmen. Im ersten Aufeinandertreffen war es Leipzig aufgrund wenig motiviertem Defensivverhalten der Wikingerinnen gelungen 5 Tore zu erzielen. Dieses Mal reichte es zu noch weniger Chancen und nur zu einem Ehrentreffer auf Leipziger Seite. Aber auch hier wurden viele Chancen nicht genutzt. Gerade im ersten Abschnitt wurden klare und klarste Chancen unkonzentriert vergeben. Am Ende bleibt ein Klassenunterschied einer Tordifferenz von 17 Toren Unterschied. Im 2. Spiel traf man dann auf eine stark verbesserte Wernigerรถder Mannschaft. Im ersten Aufeinandertreffen ging das Spiel noch 19:2 aus. Dieses Mal war Wernigerode etwas stรคrker besetzt als zu ihrem Heimspieltag. Es entspann sich von Anfang an ein durchaus schnelles kombinationsreiches Spiel auf beiden Seiten, wobei Grimma auch hier deutliche Vorteile bei den herausgespielten Chancen hatte. Das 4:0 Halbzeitergebnis war auch eher eine glรผckliche Fรผgung fรผr die Red Devils, aber die Harzstรคdterinnen hรคtten durchaus das eine oder andere Tor erzielen kรถnnen.
In der 2. Hรคlfte lieร dann Wernigerode etwas im lรคuferischen Bereich nach. Grimma, erneut mit 3 Linien agierend, zog sein laufintensives Spiel durch. Die Passfolgen wurden besser, so dass man im zweiten Abschnitt dann 3 Tore mehr erzielen konnte. Die Harzstรคdterinnen belohnten sich mit 2 Ehrentreffern, so dass aus einer Tordifferenz von 17 im ersten Spiel nun 9 wurde. Gleichwohl fรผhrt Grimma in der Regionalliga punktgleich mit dem SSV Heidenau die Tabelle ungeschlagen an.
In 2 Wochen findet erneut ein Regional-Kleinfeldspieltag statt. In Chemnitz treffen dann die Grimmaerinnen auf die Gastgeber der Floor Fighters und auf den USV TU Dresden. In der Damen-Bundesliga kommt es dann am 17.11.2018 um 20:00 Uhr zum Showdown. Das Classico gegen den UHC Sparkasse Weiรenfels steht dann zur Primetime an.
1.FBL Damen
MFBC Grimma gegen FC Stern Mรผnchen ย ย ย ย ย ย 11:2 (2:0, 5:0, 4:2)
Regionalliga Damen Kleinfeld
MFBC Grimma gegen MFBC Leipzig ย ย ย ย ย ย ย ย ย ย 18:1 (7:0, 11:1)
MFBC Grimma gegen Red Devils Wernigerode 11:2 (4:0, 7:2)