Nerchau. Ostersamstag kam es auf der Neichener Straรe zwischen Nerchau und Neichen zu einem Wildunfall, der an sich nicht ungewรถhnlich ist. Am nรคchsten Tag machte der Verunfallte allerdings folgende Entdeckung:
Der Wildunfall am Abend zuvor wurde polizeilich aufgenommen, der Jรคger auch laut Ausage des Verunfallten durch die Polizei informiert. Am nรคchsten Tag, kam der Verunfallte noch einmal an die Unfallstelle, suchte noch Teile seines an der Front beschรคdigten Fahrzeuges.
Der tote Rehbock, der รคuรerlich nach dem Unfall keine sichtbaren Verletzungen hatte, war mittlerweile vom Fahrbahnrand verschwunden und lag etwa 50 Meter entfernt in Stรผcke gerissen. Doch was oder wer hat das Tier so zugerichtet? Wilderer? Gegen diese Theorie spricht das noch vorhandene Geweih. Raubtiere? Kein hier niedergelassenes Raubtier, wie z.B. Fรผchse oder Greifvรถgel kรถnnen die Kraft aufbringen den Rehbock soweit wegzuzerren. Die Vermutung liegt nahe, dass sich hier ein Wolf am Kadaver zuschaffen gemacht haben kรถnnte. Tiefe Bissspuren am Hals des toten Tieres zeugen von einem groรen Tier. Fรผr diese Theorie spricht auch der erst kรผrzlich verรถffentlichte Monotoringbericht des Kontaktbรผros „Wรถlfe in Sachsen“.
Im Raum Kohren-Sahlis im Sรผden des Landkreises Leipzig wurde ein Wolf Anfang April von mehreren Bรผrgern gesehen und fotografiert. Bei diesem Wolf kรถnnte es sich um einen โDurchzรผglerโ handeln. Wรถlfe kรถnnen binnen 24 Stunden bis zu 70 km zurรผcklegen. Fรผr den Menschen stellen die Tiere in der Regel keine Gefahr dar. Wรถlfe bemerken die Menschen meist frรผhzeitig und meiden eine direkte Begegnung.
Halter von Schafen und Ziegen sollten Vorkehrungen fรผr den Schutz ihrer Tiere treffen, indem sie ihre Nutztiere z.B. รผber Nacht einstallen oder mit einem geeigneten Elektrozaun schรผtzen. Tierhalter, die Fragen zum Herdenschutz bzw. zur Fรถrderung von prรคventiven
Schutzmaรnahmen haben, kรถnnen sich an den Herdenschutzbeauftragten wenden.
Zustรคndig fรผr die Landkreise Nordsachsen, Leipzig, Mittelsachsen, Zwickau, Erzgebirge und
Vogtland, sowie die Stรคdte Leipzig und Chemnitz ist Herr Klausnitzer vom Fachbรผro fรผr
Naturschutz und Landschaftsรถkologie in Roรwein OT Haรlau (Telefon: 0151 / 5055 1465, EMail: herdenschutz@klausnitzer.org).
Hinweismeldungen aus der Bevรถlkerung sind fรผr das Wolfsmonitoring wichtig und kรถnnen
jederzeit an die Landratsรคmter, das Kontaktbรผro โWรถlfe in Sachsenโ (Tel. 035772 46762, Email: kontaktbuero@wolf-sachsen.de) und das LUPUS Institut fรผr Wolfsmonitoring und โ forschung in Deutschland (Tel. 035727 57762, Email: kontakt@lupus-institut.de) gemeldet werden. Mehr Informationen zum Thema Wolf im Freistaat Sachsen: www.wolf-sachsen.de