Grimma. 371 Zuschauer sahen am Samstag ein absolutes Volleyball-Highlight in der Grimmaer Muldentalhölle, welches die Gäste von Schwarz Weiß Erfurt mit 3:1 gewannen.
Doch das Volleyballfest begann mit einem Wermutstropfen für alle Grimmaer Volleyball Fans, Vizepräsidentin Stefanie Diestel und Hallensprecher Volker Claus gedachten in einer emotionalen Rede mit anschließender Schweigeminute, Grimmas Fan der 1.Stunde und Mitglied des Helferteams, Holger Wiede, der am Vortag plötzlich und unerwartet verstarb. Grimmas Trommler brachten den Verstorbenen mit einem beispiellosen Support über 123 Minuten Spielzeit auf seine letzte Reise.
Das Spiel startete furios! Viele Zuschauer, darunter auch 40 Gästefans aus Erfurt, rechneten mit einem klaren Spielverlauf zu Gunsten des Favoriten aus der thüringischen Landeshauptstadt, doch das war bei weitem nicht so! Die ESA Grimma Volleys erwischten einen Start nach Maß und bauten einen beachtlichen Vorsprung auf, sodass die Mannschaft von Coach Munari zur 1.techn. Auszeit bereits 8:2 führte! Erfurt hatte sichtliche Probleme ihren Spielflow aufzubauen und kam mit der engen Muldentalhölle überhaupt nicht zurecht. Die Gastgeberinnen witterten ihre Chance, kämpften um jeden einzelnen Punkt und brachten unter dem Jubel ihrer treuen Fans den Satz mit 30:28 ins Ziel.
Im2.Satz nahm dann der Favorit aus Erfurt das Zepter des Spiels in die Hand und baute eine Führung auf, welche Grimmas Heimteam aber immer wieder verkürzte und sich ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte. Setzte sich Erfurt teilweise mit 4 Punkten ab, kämpften sich die ESA Grimma Volleys bis auf 23:24 wieder heran, bevor Erfurt den Satzball zum 25:23 verwandelte.
Gleiches Bild im 3. Satz, die Gastgeberinnen um Kapitänin Lieb hielten selbstbewusst bis zur Satzmitte gegen das Topteam aus Erfurt stand, welches sich dann aber seine individuellen Klasse besann und nach einem wiederum knappen Satz mit 25:19 gewann. Wer nun dachte, das sich die ESA Grimma Volleys im 4.Satz geschlagen geben irrte sich. In diesem seit Monaten wahrscheinlich spannendsten Spiel in der Muldentalhölle, zeigten Grimmas Mädels, was für ein Potential in dieser jungen Mannschaft schlummert und boten dem Spitzenteam aus Erfurt bis zum letzten Punkt Paroli. Abermals ein enger Satz auf Augenhöhe, der Erfurts komplettes Können abverlangte und die ESA Grimma Volleys knapp an der Sensation schnuppern lies.
Grimmas Team-Manger Christian Beutler sagte nach dem spannenden Spiel: „Es war ein sehr spannendes Spiel, wo wir Erfurt alles abverlangt haben. Unser junges Team hat gezeigt, dass wir auch gegen solche starke Mannschaften mithalten können. Am Ende setzt sich Erfurt aufgrund ihrer breiten individuellen Klasse verdient durch, insgesamt absolute Werbung für den Volleyball, die 2.Budesliga Pro und den Sport in Grimma. Wir sind stolz auf unsere Mannschaft.“ Zu den wertvollsten Spielerinnen des Matchs wählten die Trainer Sina Stöckmann auf Erfurts Seite und Sophie Dreblow auf Grimmas Seite. Nach diesem Auswärtssieg übernimmt Erfurt die Tabellenführung in der 2. Bundesliga Pro, die ESA Grimma Volleys können sich in den nächsten beiden Wochen aufgrund einer Spielpause auf dem 5.Tabellenplatz ausruhen und regenerieren, bevor es am 12.11.23 in Leverkusen weiter geht.