Markkleeberg. Seit einigen Wochen sind vor allem nachts und in den frühen Morgenstunden Wildschweine im Stadtgebiet Markkleeberg unterwegs. Hinweise von Bürgern erreichten die Stadtverwaltung insbesondere aus den Wohngebieten Abendsonne und Eulenberg sowie aus den Ortsteilen Zöbigker und Großstädteln.
Die anpassungsfähigen Allesfresser sind auf der Suche nach Futter und Unterschlupf. Begünstigt wird das Verhalten laut Fachleuten durch die anhaltende Trockenheit. Im Wald finden die Wildschweine kaum noch Futter. Bewässerte, saftige Wiesen in Wohngebieten, Komposthaufen mit Essensresten und Versteckmöglichkeiten locken die Borstentiere an. Fehlende oder defekte Zäune erleichtern ihnen den Zugang.
Die Stadtverwaltung hat bereits im Juli Kontakt mit der Unteren Jagdbehörde beim Landkreis Leipzig und dem Revierleiter des Staatsbetriebs Sachsenforst, Oliver Hering, aufgenommen. Für zwei Gebiete – Abendsonne/Golfplatz und die Siedlung Großstädteln – hat Markkleeberg als Grundstückseigentümer Anträge auf Jagd im befriedeten Bereich gestellt. Genehmigt wurde per 29. Juli 2019 nur der Antrag für den Bereich Abendsonne/Golfplatz, der andere wegen der dichten Bebauung in Großstädteln abgelehnt, informiert die Stadtverwaltung.
Die Untere Jagdbehörde hat mit der Genehmigung zwei befähigte Jäger namentlich festgelegt. Bisher gab es einen Abschuss im erlaubten Gebiet – leider ohne nachhaltige Wirkung auf die anderen Tiere. Die Jäger haben im Bereich Abendsonne/Golfplatz Kontakt mit den Anrainern aufgenommen und unter anderem das Aufstellen eines mobilen Weidezaunes empfohlen. In Großstädteln wurden Versteckmöglichkeiten für Wildschweine beseitigt. In der nächsten Ausgabe der Markkleeberger Stadtnachrichten wird es zudem für alle Haushalte Tipps zum Umgang mit Wildschweinen geben. Wichtig: Grundstücke komplett einzäunen, Tore geschlossen halten, Komposthaufen und Unterschlupfmöglichkeiten sichern. Die Wildschweine keinesfalls füttern, sonst kommen sie immer wieder. Sollte sich ein Tier auf ein Grundstück verirren – Ruhe bewahren und in die entgegengesetzte Richtung langsam entfernen.