Grimma/Mutzschen. Bereits vor 5 Wochen konnte Lara Lehmann (15) bei den Landesmeisterschaften im Block zeigen, wie hart sie trainiert hatte. Am Wochenende trat sie nun bei den Deutschen Meisterschaften in Aachen an.
Vorgeschichte: Zwar hatte Lara ihre Norm für die Deutschen Meisterschaft im Block Wurf bereits abgehakt, konnte jedoch ihre Gesamtpunktzahl auf 2684 Zähler steigern und somit den Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Doch auch die Ergebnisse in den einzelnen Disziplinen ließen große Hoffnungen für die folgenden Wettkämpfe aufkommen. Mit 11,96 Sekunden über die 80m Hürden hatte sie nun endlich auch ihre Norm für die Deutschen Einzelmeisterschaften in Bremen geschafft. Im 100m Sprint bestätigte sie ihre bereits gelaufene Norm mit 12,66 Sekunden. Die beiden Wurfdisziplinen (Kugel, Diskus) liefen wie geplant. Die Krönung dieses Wettkampfes war Lara´s Paradedisziplin. Der Weitsprung lief ebenfalls grandios, hier sprang sie mit starken 5,69m erneut in die DM Norm und gleichzeitig zu ihrer derzeitigen Bestleistung. An diese Leistungen konnte sie auch im darauffolgenden Wettkampf anknüpfen. Bei den Landesmeisterschaften wurde sie 3. über 100m. Obwohl Lara ihren Endlauf über die Hürden im strömenden Regen absolvierte, konnte sie den Titel hohlen. Da das Wetter sich nicht besserte, musste sie zu auf den Weitsprung verzichten. Jedoch siegte ihre Staffel und löste gleichzeitig das Ticket für die Deutschen Meisterschaften. Eine Woche später setzte Lara ihre erfolgreiche Saison fort, indem sie mit 5,62m Mitteldeutsche Meisterin im Weitsprung wurde und somit ihren Titel aus der Halle verteidigte. Über die 80m Hürden konnte sie die Silbermedaille sichern. Lara´s Medaillensatz komplettierte die Staffel mit einem guten 3. Platz.
Deutsche Meisterschaften: Da ihre Saison bis dahin so gut verlief und sie mit der zweitbesten Punktzahl für die Deutschen Meisterschaften im Block Wurf gemeldet war, gab sie im Training, für das Lara ihre erste Ferienwoche opferte, Vollgas. Zielstrebig lief die Vorbereitung.
Als es nun so weit war, stieg dieSpannung. Lara konnte trotz eines kleinen Patzers mit neuer Bestzeit von 11,94 Sekunden im Hürdenlauf einsteigen. Im Weitsprung konnte sie ihre Leistung bestätigen. Auch im Diskuswurf konnte sie beachtlich mithalten. Auch im Sprint lief es wie geplant. Doch vor der alles entscheidenden Disziplin, dem Kugelstoß stieg bei allen nocheinam die Spannung ins unermessliche. Um noch auf das Siegertreppchen zu gelangen, musste sie ihre bisherige Bestleistung von 9, 96 m deutlich übertreffen. In den ersten zwei Versuchen gelang ihr das nicht. Und gerade dies war wohl der Auslöser für eine neue Bestleistung. Lara sammelte all ihre Kräfte und beförderte die Kugel auf eine Weite von 10, 68m.
Es war jedoch noch immer unklar ob dies gereicht hat, da all ihre Konkurrentinnen starke Leistungen gezeigt hatten. Laras Trainer und ihr Vater rechneten bereits die Punkte zusammen um zu sehen ob die Weite gereicht hatte. Kaum eine Stunde später rief der Stadionsprecher auch schon zur Siegerehrung auf. Bis dato musste Lara zittern. Gebannt wartete sie auf ihren Namen. Nachdem er sie als vorletztes aufgerufen hatte, wusste sie das es für den 2. Platz gereicht hatte. Selbst als Lara voller Stolz vor dem Siegertreppchen stand, konnte sie es noch nicht realisieren. Strahlend nahm Lara ihre Medaille in Empfang und ließsich beglückwünschen. Voller Stolz strahlten auch die Augen ihres Vaters und ihres Trainers blicken. Diesen magischen Moment, diese Siegerehrung wird sie so wohl nie vergessen. „Mein erster großer Traum hatte sich erfüllt- ein unbeschreibliches Gefühl. Doch alleine hätte ich es niemals geschafft. Deshalb möchte ich mich bedanken bei den Menschen, die mich immer wieder aufbauen, wenn ich denke das es nicht weitergeht. Bei all denen die mich in jeder Lebenslage unterstützen und mir somit die Voraussetzungen für die Erfüllung eines solchen Traums bieten. Ein besonderer Dank gilt hier meinen Eltern, die immer hinter mir stehen. Auch meinen Trainern, Herrn Seifert und Frau Lohmann gilt ein besonderes Dankeschön. Auch sie unterstützen mich sehr und haben mich zu diesem Erfolg innerhalb kürzester Zeit gebracht. Doch ohne die Trainer meines alten Vereins, des SV Großbardau wäre dies wohl auch nicht möglich gewesen. Auch hier nochmals ein großes Dankeschön. Doch vorallem gilt der Dank denen, die schon immer an mich geglaubt haben und immer für mich da sind.“ So die überglückliche Lara Lehmann.