Sachsen. Die Fluggesellschaft Germania hat Insolvenz angemeldet.
Nach Air Berlin 2017 hat eine weitere deutsche Fluggesellschaft Insolvenz angemeldet: Der Ferienflieger Germania ist zahlungsunfähig. Die etwa 1.100 Mitarbeiter stehen vor einer ungewissen Zukunft, viele Fluggäste sitzen fest. Auch mitteldeutsche Flughäfen und Kunden sind betroffen. Die Lufthansa will einspringen. Wie die Airline in der Nacht zum Dienstag mitteilte, sind die Germania Fluggesellschaft GmbH und ihr Schwesterfirmen für „technische Dienstleistungen“ zahlungsunfähig. Der Flugbetrieb der Schweizer Germania Flug AG und der Bulgarian Eagle gehe hingegen weiter.
Davon betroffen sind auch mitteldeutsche Flughäfen. Der Flugbetrieb wurde in der Nacht vom eingestellt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Germania wurden entsprechend informiert. Karsten Balke, CEO der Germania Fluggesellschaft mbH: „Leider ist es uns schlussendlich nicht gelungen, unsere Finanzierungsbemühungen zur Deckung eines kurzzeitigen Liquiditätsbedarfs erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Wir bedauern sehr, dass uns als Konsequenz daraus keine andere Möglichkeit als die der Insolvenzantragstellung blieb. Ganz besonders bedauern wir selbstverständlich die Auswirkungen, die dieser Schritt auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat. Sie alle haben als Team stets ihr Bestes gegeben, um einen zuverlässigen und stabilen Flugbetrieb zu gewährleisten – auch in den angespannten Wochen, die hinter uns liegen. Ihnen allen danke ich ganz persönlich und von Herzen. Fluggäste, die ihren Germania-Flug nun nicht wie geplant antreten können, bitte ich um Entschuldigung.“ Von der Einstellung des Flugbetriebs betroffene Fluggäste, die ihren Germania-Flug im Rahmen einer Pauschalreise gebucht haben, können sich zur Organisation einer Ersatzbeförderung direkt an ihren jeweiligen Reiseveranstalter wenden. Für Passagiere, die ihr Flugticket direkt bei Germania gekauft haben, besteht aufgrund der gültigen Gesetzeslage bedauerlicherweise kein Anspruch auf Ersatzbeförderung.
Der kurzzeitige Liquiditätsbedarf bei Germania sei entstanden, da insbesondere unvorhersehbare Ereignisse wie massive Kerosinpreissteigerungen über den Sommer des vergangenen Jahres bei gleichzeitiger Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar, erhebliche Verzögerungen bei der Einflottung von Fluggerät sowie eine außergewöhnlich hohe Anzahl technischer Serviceleistungen an der Flotte das Unternehmen in großem Umfang belastet hätten, teilte das Unternehmen mit.
Am Flughafen Dresden wurden am Dienstag drei Verbindungen gestrichen. Auch Leipzig/Halle Germania flog und der Flughafen Erfurt-Weimar waren Flugziel der Germaniamaschienen. Im Angebot waren vor allem Verbindungen innerhalb Europas und Urlaubsorte in Nordafrika. Auch an vielen Urlaubzielen von Germania sitzen Kunden fest. Nun will die Lufthansa einspringen und kündigte Sonderkonditionen für betroffene Germania-Passagiere an. Bei Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines sollen deshalb vergünstigte Tickets für Betroffene zur Verfügung stehen.
„Die Fluglinien wollen Betroffenen demnach bei Verfügbarkeit innerhalb Europas Tickets für 50 Euro zuzüglich Steuern anbieten, für Flüge zwischen Deutschland und dem Nahen Osten für 200 Euro zuzüglich Steuern.„, berichtet MDR Online. Bis Ende Februar sollen diese Konditionen für Germania-Buchungen gelten und die Tickets in den kommenden Tagen buchbar sein. Genauere Informationen zum Buchungsverfahren mit Sonderkonditionen soll es auf der Lufthansa Website LH.com zeitnah geben.
Die Lufhansa-Tochter Eurowings bietet bis Ende Februar 2019 gestrandeten Germania-Passagieren im Ausland stark rabattierte Konditionen für Rückflüge nach Deutschland an. Germania-Kunden können sich demnach auf eurowings.com einen neuen Flug nach Deutschland buchen und erhalten im Nachgang 50 Prozent Rabatt auf den Preis mit entsprechendem Nachweis.