Dresden. AC/DC – die legendรคre Rockband ist zurรผck auf den Bรผhnen der Welt. Zumindest erstmal in Europa. Im Mai startete ihr PowerUp-Tour in Gelsenkirchen und am Sonntag, 16. Juni, waren sie nun auch in Ostdeutschland live zu erleben.
Wie schon 2015 rockten sie die Flutrinne im Ostragehege an der Messe Dresden und die 77.000 Tickets fรผr das erste Konzert waren schnell vergriffen. Nach vier ausverkauften Rammstein-Konzerten nun also noch zweimal AC/DC. Damit wird die Landeshauptstadt in diesem Jahr auch zur Konzerthauptstadt Sachsens.
Auch nach mehr als 50 Jahren Band-Historie sind Young, Johnson und ihre Mitstreiter immer noch unermรผdlich unterwegs. Allen voran natรผrlich Angus Young, der mittlerweile 69-Jรคhrige in seiner obligatorischen Schuluniform an der Leadgitarre. Er ist das Gesicht der Band und einziges verbliebenes Grรผndungsmitglied. Doch auch Sรคnger Brian Johnson (76) ist schon seit 1980 dabei, als er den unvergessenen verstorbenen Sรคnger Bon Scott ersetzte. Und mit Johnson begann eine neue รra fรผr AC/DC. Gleich das erste Album mit dem neuen Sรคnger – „Back in Black“ – stieg in den Rock-Olymp auf. Es verkaufte sich รผber 50 Millionen Mal und wurde somit zum zweitmeistverkauften Album aller Zeiten. Nur รผbertroffen von Michael Jacksons „Thriller“.

Rhythmusgitarrist Stevie Young (der Neffe von Angus) sowie die neuen Bandmitglieder Schlagzeuger Matt Laug und Bassist Chris Chaney vervollstรคndigen das lautstarke Quintett. Doch sie alle halten sich bewusst im Hintergrund. Die Show, รผber groรe Videoleinwรคnde bis in die letzten Zuschauerreihen gut sichtbar, ist vornehmlich auf den 1,65 Meter kleinen groรen Gitarrist Angus Young und Sรคnger Brian Johnson zugeschnitten. Letzterer gewohnt wortkarg zwischen den Titeln und vom Rocker-Leben geschรคdigt. Es heiรt, er hat linksseitig das gesamte Gehรถr verloren, rechts sind noch 38 Prozent Hรถrfรคhigkeit vorhanden. Mit speziellen Hรถrgerรคten kann er dennoch die Tour absolvieren und rettet die Fans damit vor erneuten Aushilfen wie einst Axl Rose.
Die Show beginnt mit einem Oldie aus der Hitliste der Rockgiganten: „If You Want Blood You’ve Got It“ โ „Wenn ihr Blut wollt, bekommt ihr es.“ Noch aus den Zeiten von Bon Scott und somit wohl gleich eine Hommage an ihn. Darauf folgt sogleich „Back in Black“ vom besagten erfolgreichsten AC/DC-Album. Und dann viele Hits ihrer Wahnsinnskarriere. Fรผr alle reicht es nicht, bei der zweistรผndigen Show. Beispielgebend seien hier nur „Thunderstruck“, „Highway to Hell“, „Let there be Rock“, „TNT“ und natรผrlich der finale Song „For Those About to Rock“ genannt. Dazu werden erwartungsgemรคร die Kanonen in den Bรผhnenvordergrund gerollt und es kracht und knallt wie in einer Silvesternacht.
Wer dieses Zeremoniell noch nie live erlebt hat, sollte sich sputen. Noch gibt es Resttickets fรผr das zweite Dresden-Konzert an allen bekannten Vorverkaufsstellen.ย Am Mittwoch, 19. Juni, startet der der โRockโnโRoll Trainโ ein zweites und letztes Mal in Dresden. Vielleicht das allerletzte Livekonzert von AC/DC in Sachsen.