Erste Einschätzung des Landeshochwasserzentrums: Hochwasserwarnung für die Mulde ausgegeben

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Symbolbild/pixabay

Das Landeshochwasserzentrum hat für die Mulde eine Hochwasserwarnung ausgegeben und eine erste Lageeinschätzung abgegeben. Grund zur Panik besteht zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht!

Wetterlage: Am Donnerstag Nachmittag und Abend werden weiterhin örtliche Gewitter, teils mit heftigem Starkregen um 30 mm in kurzer Zeit erwartet. Am Freitag bildet sich ein Tiefdruckgebiet über Norditalien aus, welches sich bis Samstag auf einer Vb-artigen Zugbahn nach Norden/Nordosten verlagert. Mit Durchzug des nach Polen ziehenden Tiefs tritt von Freitag bis Sonntag ergiebiger bis extrem ergiebiger und teils gewittriger Dauerregen mit wechselnder Intensität auf. Die Niederschlagssummen liegen zwischen 50 und 120 mm, lokal bei bis zu 150 mm in etwa 48 Stunden. Dabei bestehen hinsichtlich der vorhergesagten Mengen sowie der räumlichen Ausdehnung der Niederschläge noch Unsicherheiten.

Prognose für die Mulde: „In Abhängigkeit und Folge der tatsächlichen Niederschläge kann sich ab Samstag (01.06.) eine überregionale Hochwasserlage ausbilden. Besonders betroffen sind dabei zuerst die Oberläufe der Fließgewässer in den Mittelgebirgen. Ein Überschreiten von Meldegrenzen ist dann ab der Nacht zu Samstag zu erwarten. Dabei ist bei Eintreten der extremen Niederschläge größer 100 mm und hohen Intensitäten auch ein Überschreiten der höchsten Hochwassermeldegrenzen (Alarmstufe 4) nicht auszuschließen.“ informiert das Landeshochwasserzentrum.Da zum jetzigen Zeitpunkt die räumliche Verteilung und Höhe der Niederschlagsmengen noch unsicher sind, erfolgt eine Einschätzung zur konkreten Entwicklung der Hochwasserlage, spätestens am Freitag (31.05.) auf Basis der aktuellen meteorologischen Vorhersage.

Talsperren, Speicher, Hochwasserrückhaltebecken
In den Talsperren und Speichern der Landestalsperrenverwaltung stehen die Hochwasserrückhalteräume vollständig zur Verfügung. Die Landestalsperrenverwaltung stellt sich auf die vorhergesagte Starkniederschlagslage ein. Dazu gehört die Einrichtung von Bereitschaftsdiensten zur sofortigen Reaktion auf eine sich einstellende Hochwasserlage und die Vorbereitung der gezielten Stauanlagenbewirtschaftung zur Schaffung zusätzlicher Freiräume zur Aufnahme des Hochwassers. An der Talsperre Rauschenbach wurde die Wildbettabgabe zur Vorentlastung aktuell auf ca. 9 m³/s erhöht. Die Abgabe verbleibt kurz unterhalb des Richtwertes der Alarmstufe 1 am Pegel Rauschenbach 3/ Flöha. Eine weitere Abgabeerhöhung erfolgte an der Talsperre Saidenbach auf ca. 3,5 m³/s.