Grimma/Wurzen. In das Bieterverfahren zum Verkauf der Unternehmensgruppe Muldentalkliniken kommt Bewegung. So viele Interessenten gibt es:
Im Bieterverfahren zum Verkauf der Unternehmensgruppe Muldentalkliniken wurden laut Landratsamt fünf Interessenten für den Krankenhausbereich und acht für die stationäre Pflege gefunden. Alle potentiellen Käufer haben demzufolge Vertraulichkeit zugesichert und erhielten weitergehende Informationen zu den jeweiligen Unternehmensteilen sowie zum Ablauf und den Kriterien der Vergabe.
Nun haben die interessierten Parteien bis zum 21. Juni Zeit, ein erstes Angebot zum Erwerb der Krankenhäuser bzw. stationären Pflege abzugeben. Eine Kommission aus dem Gesellschafter und je einem Vertreter der Kreisratsfraktionen wertet diese, zunächst noch unverbindlichen, Angebote aus. Im darauf folgenden Schritt erhalten ausgewählte Interessenten den Zugang zum elektronischen Datenraum und damit einen umfassenden Einblick in die Unternehmensgruppe Muldentalkliniken. Damit sind die Interessenten in der Lage, verbindliche Angebote abzugeben. Dieser Meilenstein soll Ende Juli erfolgt sein.
Im weiteren Verfahren werden dann auch die Angebote ausgewertet und die Bieter zu einer persönlichen Vorstellungsrunde eingeladen. Erst dann wird feststehen, mit wem die endgültigen Verhandlungen des Kaufvertrages erfolgen sollen. Die endgültige Entscheidung über den bzw. die Verkäufe wird dann durch den Kreistag im September / Oktober erfolgen.
Für das sorgfältige Vorgehen wirbt Landrat Henry Graichen bei Beschäftigten des Unternehmens und den Bürgerinnen und Bürgern um Geduld. „Wir wollen unsere Unternehmensgruppe Muldentalkliniken in gute und leistungsfähige Hände geben. Vor allem wollen wir für die Beschäftige langfristig attraktive Perspektiven und unseren Bürgerinnen und Bürgern eine umfassende und qualitativ hohe Versorgung schaffen.“ Der umfassende Bieterprozess biete die Chance, beides gut zu erreichen und sei ein Zeichen der Wertschätzung. „Den Kreisrätinnen und Kreisräten und mir ist es wichtig, dem Krankenhausbereich und der stationären Pflege den Weg in eine gesicherte Zukunft zu ebnen.“ Alle seien sich ihrer Verantwortung bei dieser zukunftweisende Entscheidung bewusst, sie brauche viel Sorgfalt und auch ihre Zeit. Seinen Dank richtet er an die Beschäftigten, die sich weiterhin intensiv für betreuten Menschen und die Unternehmensgruppe Muldentalkliniken einsetzen.
Zur Erinnerung: Die Entscheidung über den Verkauf der kreiseigenen Unternehmensgruppe fasste der Kreistag am 17. Januar 2024, dabei wurden auch die Kriterien für die Vergabe festgelegt: Mit 60 % fließt wird die Konzeptionen zum Erhalt und Betrieb der Krankenhaus-Standorte in Grimma und Wurzen, der Pädiatrie und Geburtshilfe sowie der Medizinischen Versorgungszentren in die Entscheidung ein. Mit 25 % wird die Übernahme bzw. dauerhafte Perspektive der Beschäftigten gewichtet. Mit 15 % wird der Angebotspreis bewertet. Dies gilt entsprechend für die stationäre Altenpflege und -hilfe.