44 Wolfsterritorien in Sachsen bestÃĪtigt

Landesumweltamt stellt erste Ergebnisse aus dem Monitoringjahr 2022/2023 vor

Karte der Wolfsterritorien Sachsen fÞr das abgeschlossene Monitoringjahr 2022/2023(ÂĐ Lupus Institut)

Sachsen. In Sachsen gibt es aktuell 38 Wolfsrudel, vier Wolfspaare und zwei sesshafte EinzelwÃķlfe. Das sind erste bestÃĪtigte Daten der wissenschaftlichen Auswertung des Monitoringjahres 2022/2023, die das SÃĪchsische Landesamt fÞr Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute in Dresden bekanntgegeben hat.

Der Schwerpunkt des Wolfsvorkommens liegt nach wie vor in Ostsachsen. Dort wird auch die hÃķchste Dynamik in Bezug auf die Etablierung und Verschiebung von Wolfsterritorien beobachtet. Dadurch ist ein unmittelbarer Vergleich der Anzahl an Territorien zu vorherigen Monitoringjahren nicht mÃķglich. So haben sich im Monitoringjahr 2022/2023 in Ostsachsen das Wolfspaar Graureihersee sowie die drei Rudel Elstra, Leippe und Ralbitz neu etabliert. Gleichzeitig konnten die beiden Wolfsterritorien Stolpen-Hohenstein und Rosenthal nicht mehr nachgewiesen werden. Unklar ist derzeit auch, ob das Rudel RaschÞtz noch existiert.

In Nordsachsen ist im Raum LiebschÞtzberg eine WÃķlfin sesshaft geworden und ein neu etabliertes Wolfspaar im Wermsdorfer Forst hat Nachwuchs bekommen. Damit wird es jetzt als Rudel gefÞhrt. ZusÃĪtzliche WolfsaktivitÃĪt wird aktuell im Raum Muldenberg im Erzgebirge beobachtet. Ob sich dort tatsÃĪchlich ein Wolf oder Wolfspaar etabliert hat, konnte bislang nicht geklÃĪrt werden.

Alle bestÃĪtigten Wolfsterritorien des abgeschlossenen Monitoringsjahres 2022/2023 sind in einer Karte schematisch dargestellt. AufgefÞhrt sind darin auch die Territorien, die nur zum Teil in Sachsen liegen oder bei denen der Status unklar ist.

Zur Einordnung: Im Wolfsmonitoring ist es eine Herausforderung, alle Entwicklungen und ZusammenhÃĪnge zeitnah zu erfassen und zu verstehen. Ein Beispiel dafÞr ist das Territorium Stolpen-Hohenstein im Landkreis SÃĪchsische Schweiz-Osterzgebirge, das im Monitoringjahr 2021/2022 bestÃĪtigt wurde. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben jetzt, dass es nicht als eigenes Wolfsvorkommen etabliert war, sondern das Gebiet bereits in den Vorjahren vom Rudel Massenei mitgenutzt wurde. Außerdem konnten das Rudel Haselbach sowie die vier Vorkommen DÞrrbach, Johnsdorf, Linz und Trebus, die mit ÂŧStatus unklarÂŦ in die damalige Auswertung eingegangen waren, durch neuere Daten rÞckwirkend als Rudel bestÃĪtigt werden. Mit diesen Änderungen sind im vorangegangenen Monitoringjahr 2021/2022 insgesamt 32 Rudel, neun Paare und zwei Einzeltiere bestÃĪtigt.

Hintergrund: In Sachsen findet seit 2001 ein fortlaufendes Wolfsmonitoring statt, um die GrÃķße und die Entwicklung des Wolfsvorkommens zu Þberwachen. Zudem liefert es Informationen zur Biologie und zur Lebensweise der WÃķlfe. Das Wolfsmonitoring wird im Auftrag des LfULG vom Senckenberg Museum fÞr Naturkunde in GÃķrlitz und dem LUPUS Institut fÞr Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland durchgefÞhrt. Die ausfÞhrliche Datenauswertung der jÃĪhrlichen Erhebung kann immer erst im Herbst abgeschlossen werden, wenn alle Untersuchungsergebnisse der im FrÞhjahr gesammelten Genetikproben vorliegen. Durch die neuen Erkenntnisse kÃķnnen sich auch Daten zurÞckliegender Monitoringjahre rÞckwirkend ÃĪndern. Das Monitoringjahr lehnt sich nicht an das Kalenderjahr an, sondern an das biologische ÂŧWolfsjahrÂŦ: von der Geburt der Welpen bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Das Monitoringjahr 2022/2023 umfasst den Zeitraum vom 1. Mai 2022 bis zum 30. April 2023.