Den richtigen Handyvertrag wählen

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Symbolbild/pixabay

Fast jeder Bürger besitzt heute ein Smartphone. Bereits viele Kinder haben ein teures Mobiltelefon und nutzen dieses täglich. Zu jedem Smartphone gehört aber auch ein Mobilfunkvertrag. Hier gibt es eine Reihe von Optionen sowie viele verschiedene Leistungen. Diese Faktoren entscheiden über die Kosten sowie die Nutzung des Smartphones. Dementsprechend unübersichtlich sind die Angebote und immer wieder sind sich Verbraucher unschlüssig, welcher Handyvertrag nun wirklich am besten zum eigenen Nutzungsverhalten passt. Ein Überblick über die verschiedenen Optionen und worauf es bei einem Mobilfunkvertrag wirklich ankommt.

Die erste Frage: Laufzeitvertrag oder Prepaid?
Die erste Entscheidung betrifft die Wahl zwischen klassischen Verträgen mit fester Laufzeit und den Prepaid-Verträgen. Prepaid bietet maximale Flexibilität, denn nach der ersten Anschaffung fallen grundsätzlich keine weiteren Kosten an, wenn der Zugang nicht mehr genutzt wird. Ebenfalls ist keine Kündigung erforderlich.

Ein Nachteil von Prepaid ist, dass das Guthaben in regelmäßigen Abständen aufgefüllt werden muss. Geschieht dies nicht, wird der Zugang deaktiviert. Dann ist der Anschluss unter der Telefonnummer nicht mehr erreichbar. Normalerweise muss dann ein neuer Prepaid-Zugang abgeschlossen werden, was auch einen Wechsel der Telefonnummer mit sich bringt.

Darüber hinaus fallen bei Prepaid-Tarifen oft höhere Kosten für die Leistungen an. Auch Flat-Angebote gibt es hier meist nicht. Somit ist die Nutzung von Prepaid oftmals teurer als bei einem Mobilfunkvertrag.

Vertrag mit oder ohne feste Laufzeit?
Bei Verträgen gibt es dann noch eine weitere Entscheidung und diese betrifft die Laufzeit. Viele Mobilfunkverträge haben eine feste Laufzeit. Diese beträgt in der Regel zwölf oder 24 Monate. Zudem gibt es noch die Option, einen Vertrag ohne Laufzeit abzuschließen.

Der Unterschied zu anderen Verträgen sowie zu Prepaid ist, dass hier jederzeit eine Kündigung möglich ist, häufig mit einer Frist von einem Monat. Diese Option sorgt für mehr Flexibilität. Besonders vorteilhaft ist ein Vertrag ohne feste Laufzeit, wenn die Leistungen ohne Aufpreis zu anderen Optionen zur Verfügung stehen.

Welchen Einfluss hat die Geschwindigkeit der mobilen Internetverbindung?
Bei den Mobilfunkverträgen gilt es weiterhin darauf zu achten, welche maximale Geschwindigkeit der Anbieter bereitstellt. Dies hängt auch vom Mobilfunkstandard ab. Verträge mit 5G ermöglichen grundsätzlich deutlich höhere Geschwindigkeiten als Tarife mit 4G. Einige Anbieter beginnen bei 50 MBit/s, jedoch sind mit 4G und 5G auch Geschwindigkeiten von 300 bis 500 MBit/s mobil möglich.

Eine schnelle Datenverbindung ist dann sinnvoll, wenn mobil große Mengen an Daten übertragen werden. Das ist zum Beispiel beim Streamen von Videoinhalten der Fall. Auch wenn kein schnelles Festnetzinternet verfügbar ist, kann ein schneller Mobilfunktarif die Lösung sein. Der Ausbau des Glasfasernetzwerks kommt vor allem im ländlichen Bereich nur schleppend voran. Dort ist es besonders sinnvoll, auf einen schnellen Mobilfunkvertrag zu setzen. Bereits mit 4G/LTE lassen sich deutlich höhere Geschwindigkeiten als mit DSL erzielen. So kann der Mobilfunkvertrag bei entsprechendem Datenvolumen einen Festnetzanschluss ersetzen.

Das Datenvolumen – oftmals ein Faktor für zusätzliche Kosten
Die mobile Nutzung des Internets gehört inzwischen bei den meisten Besitzern eines Smartphones zum Alltag dazu. Wie das Internet zum Einsatz kommt, unterscheidet sich extrem zwischen den verschiedenen Kundengruppen. Einige nutzen die mobile Datenverbindung nur, um E-Mails abzurufen oder Mobile Banking auszuführen. Andere Gruppen sind hingegen sehr aktiv auf Social Media und YouTube, laden Bilder oder Videos hoch. Dies erzeugt deutlich mehr Traffic als zum Beispiel das Lesen von Nachrichten.

Dies hat auch Auswirkungen auf das Datenvolumen, das benötigt wird. Bei den Mobilfunkverträgen wird dies in einem monatlichen Kontingent angegeben. Die Anbieter haben auf diese unterschiedlichen Anforderungsprofile der Kunden reagiert und bieten ein breites Spektrum an Varianten an. So bieten die Handyverträge von O2 viele Optionen, was das Datenvolumen betrifft. Dieses beginnt bei einigen wenigen GB pro Monat und reicht bis hin zu 100 GB oder mehr. Wer sehr viel mobilen Traffic verursacht, kann auch einen Vertrag mit unbegrenztem Traffic wählen. Dann drohen im Inland keine zusätzlichen Kosten durch hohen Traffic mehr und die Internetverbindung steht immer mit voller Geschwindigkeit zur Verfügung.

Interessant sind auch Varianten wie bei den O2 Handyverträgen. Hier erhöht sich der monatlich zur Verfügung stehende Traffic mit jedem Vertragsjahr. So steigt das Datenkontingent beispielsweise von 50 GB pro Monat im ersten Jahr auf 65 GB im dritten Vertragsjahr. Zusätzliche Kosten fallen für diese Erhöhung nicht an. Dies belohnt vertragstreue Kunden. Gleichzeitig ergibt diese Steigerung Sinn, denn die Entwicklung zeigt, dass die mobile Datennutzung immer mehr zunimmt. Das liegt einerseits an der zunehmenden Nutzung des Internets. Andererseits erzeugen auch Medien mit immer besserer Qualität, wie Videos in 4K, mehr Traffic. Mit einem Mobilfunkvertrag, der dies in Betracht zieht und kontinuierlich mehr Volumen bereitstellt, lässt sich diese Entwicklung berücksichtigen.

Telefon und SMS sind nur noch selten ausschlaggebend
Bei den SMS und der mobilen Telefonie unterscheiden sich die meisten Verträge kaum noch. Viele Tarife bieten hier eine Flat an, sodass keinerlei zusätzliche Kosten unabhängig vom Umfang der Nutzung anfallen.

Selbst, wer selten mit dem Smartphone telefoniert, sollte hier nicht sparen, denn Tarife mit individueller Abrechnung von SMS und Telefongesprächen sind kaum günstiger. Bei einer Störung im Festnetz wird das Telefonieren mit einem solchen Tarif dann schnell teuer.

Welcher Vertrag passt bei häufigem Aufenthalt im Ausland?
Wer sich öfter im Ausland aufhält und dort sein Smartphone nutzt, sollte einen dazu passenden Mobilfunkvertrag wählen. So ist es nicht erforderlich, im Ausland eine SIM für die lokale Nutzung zu erwerben, was Geld spart.

Zu unterscheiden ist hier zwischen dem Roaming in der Europäischen Union sowie Ländern wie Norwegen und Drittländern. Innerhalb der EU sind die Roaming-Gebühren durch bilaterale Verträge geregelt. Somit gibt es hier keine Kostenfallen mehr. Einzig beim mobilen Datenvolumen gibt es noch Unterschiede zwischen den Tarifverträgen.

Hier gibt es unterschiedliche Optionen, ob und wie viel Datenvolumen im EU-Ausland inklusive ist. Außerdem unterscheiden sich die Kosten, die für die Datenverbindung anfallen, wenn das Volumen überschritten wird. Dies sind die beiden zentralen Punkte, auf die es zu achten gilt.

Welcher Handyvertrag ist der richtige für den Nachwuchs?
Auch Kinder benötigen einen Mobilfunkvertrag, denn ein Smartphone gehört heute bei Schülern zur Normalität. Als Start mit dem Smartphone für Kinder wird häufig ein möglichst günstiger Vertrag gewählt. Hier können jedoch Kostenfallen drohen, denn die Nutzung wird oftmals individuell abgerechnet.

In diesem Fall bietet es sich an, die Nutzungsmöglichkeiten direkt am Gerät einzuschränken. Mit Family Link von Google lässt sich die Internetnutzung am Smartphone regulieren. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Nachwuchs durch unachtsamen Gebrauch große Mengen an teurem Datenverkehr anhäuft.

Für jeden den richtigen Mobilfunkvertrag
Der Vergleich zeigt, dass es wichtig ist, einen Mobilfunkvertrag für das eigene Nutzerprofil zu wählen. Dann lassen sich Kostenfallen vermeiden und die optimale Kombination aus Gebühren sowie Leistung finden. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, etwas Zeit für den Vergleich der verschiedenen Anbieter aufzuwenden.