Denken wie Denkmalschützer – Werterhalt von Immobilien über Verkaufsgewinn

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Symbolbild/pixabay

Immobilienmakler kümmern sich darum, für Häuser neue Eigentümer zu finden. Wer sein schon älteres Haus selbst nutzen möchte, kann sich an deren Kriterien für die Wertbeurteilung orientieren. In vielen Fällen lohnt es sich, den denkmalwürdigen Altbau durch Sanierung klimafreundlich aufzuwerten.

Bausubstanz bedeutet Ressourcen
Für Ziegel, Mörtel und Putz sowie alle Baukomponenten werden im Neubau wertvolle Ressourcen verbraucht. Klimatisch ist jedes Gebäude damit für Jahrzehnte, oft Jahrhunderte nachhaltig. Durch den Erhalt von Altbauten werden frische Ressourcen geschont. Nach vielen Wohnjahrzehnten leidet die Bausubstanz durch Feuchtigkeit, Hitze oder mechanische Belastungen. Sie muss mit Schutzmaßnahmen gerettet werden. Ein Teil maroder Bausubstanz lässt sich gut mit modernen Ressourcen austauschen. Privateigentümer, Kommunen und Behörden fördern den Immobilienerhalt, teilweise mit Auflagen des Denkmalschutzes.

Hausbewertung auch ohne Verkaufsabsichten
Niemand denkt nach 20 oder 30 Jahren im Eigenheim über Denkmalschutz nach. Viel häufiger wird eine Bewertung durch Immobilienmakler vor einem geplanten Verkauf eingeholt. Manche Eigentümer sind anschließend enttäuscht, andere positiv überrascht. Im Laufe eines Lebens in den eigenen, selbst bezahlten vier Wänden sollte eine Zwischenbewertung über kompetente Gutachten beauftragt werden. Bei negativer Zusammenfassung ergeben sich Möglichkeiten, den Gebäudezustand zu aktualisieren. Die Eigeninvestition kann durch Förderanträge und Zuschüsse reduziert werden.

Energetische Sanierung ohne optische Veränderungen
Denkmalschutz möchte alte Bauwerke so erhalten, dass sie optisch an die einstigen Bauherren und je nach Objekt frühere Lebensarten erinnern. Technisch bedeutet dies ohne Sanierung erhebliche Nachteile bei der Energieeffizienz. Doch genau diese trägt dazu bei, Mauerwerk und Baukomponenten nicht verrotten zu lassen. Eine energetische Sanierung muss in besonderen Altbauten gar nicht aufwändig sein. Oft lassen sich mit dem Dämmen von Zimmerdecken und Außenwänden auf der Innenseite erhebliche Kosteneinsparungen langfristig erzielen. Ein feuchtigkeitsabweisender Putz ahmt als Einzelmaßnahme die ursprüngliche Schutzschicht über alten Zimmermannskonstruktionen verblüffend identisch nach.

Dämmen zum Schutz der Bausubstanz
Manche historischen Dämmstoffe sind auch nach heutigen Maßstäben echte Klimaschützer. Beispielsweise ist die Mischung aus Lehm und Stroh bereits seit der Antike ein Top-Werkstoff, um Gebäude zu erhalten und Wohnräume angenehm zu klimatisieren. In anderen Fällen genügen dünne Dämmschichten, teilweise sogar aus Recycling-Materialien, um sofort Feuchtigkeit abzuleiten und Wärme im Haus zu halten. Klimafreundlich, natürlich und wirksam sind außerdem Flachs- oder Hanfdämmstoffe, Kork, Seegras oder Holzfaser. Sparsam könne solche Platten oder lose Füllstoffe eingesetzt werden, indem vorher im Altbau die stärksten Kältebrücken analysiert werden.

Verkehrswertverbesserungen durch Instandhaltungsmaßnahmen
Kleine Schäden am Haus haben langfristig erhebliche Auswirkungen bis hin zum kompletten Verfall. Erstmaßnahmen zum Werterhalt müssen deshalb zunächst die größten Baustellen finden und beheben. Bei knapper Kasse lohnt sich jede Instandsetzung für den künftigen Immobilienwert. Wer es sich leisten kann, sollte lieber in die Sanierung des Altbaus als in Aktien investieren. Denn im Gegensatz z veränderlichem Wert von Börsenpapieren bleibt ein gut erhaltenes Haus auch für künftige Generationen pures Gold. Es kann bewohnt oder genutzt werden, wird von Banken als Kreditsicherheit anerkannt oder bringt beim späteren Verkauf ordentliche Gewinne.

Fazit:
Ein Privathaus wird mit den Jahrzehnten nicht zwangsläufig zum Baudenkmal. Wer es allerdings umsichtig behandelt, folgt den Klimaideen von Denkmalschützern und erhält seinen Wert für weitere Generationen. Ohne optische Veränderungen sind einzelne Sanierungsmaßnahmen ideal zur Reduzierung der Unterhalts- und Heizkosten.