Grimma. Wie soll das knapp 50 Hektar groรe Areal zwischen Oberer Bahnhof und Broner Ring in der Zukunft genutzt werden? Das wollte das Stadtentwicklungsamt der Stadtverwaltung Grimma von den Grimmaerinnen und Grimmaern wissen.
In einer รถffentlichen Diskussionsrunde wurden erste Ideen in einer Bรผrgerbeteiligung vorgestellt und skizziert. Im Herbst 2021 fรผhrte die STEG Stadtentwicklung GmbH aus Dresden im Auftrag der Stadtverwaltung eine Umfrage durch. 205 Personen beteiligten sich. Vor allem Personen aus dem nรคheren Umfeld des Gebietes nahmen an der Umfrage teil, informiert die Stadt Grimma.
Die Auswertung der Fragebรถgen ergab demzufolge, dass ein Groรteil der Teilnehmenden Maรnahmen zur Umgestaltung von Bahnhofsvorplatz und Bahnhofspark als sehr wichtig einschรคtzen. Auch die Wiedernutzung der ehemaligen Husarenreithalle und das Errichten neuer Parkplรคtze werden als prioritรคre Maรnahmen erachtet. Die Herstellung der Barrierefreiheit, insbesondere im Rahmen von Gehwegerneuerungen und Errichtung von รถffentlichen Toiletten wurde von vielen Teilnehmenden ebenfalls als sehr beziehungsweise eher wichtige Maรnahme beurteilt.
Um das Zusammenleben der Generationen und die Angebote fรผr Kinder und Jugendliche zu verbessern, erachten viele der Teilnehmenden Maรnahmen zur Erweiterung von Freizeitangeboten fรผr Kinder/Jugendliche, das Errichten von Parks mit Mรถglichkeiten zu sportlichen Aktivitรคten sowie Grรผnstreifen und eine einheimische Bepflanzung auch von Bรคumen als wichtig. Als eher unwichtig bzw. gar nicht wichtig wurden hingegen Maรnahmen wie der Bau eines zentralen Bauhofs oder der Neubau einer Mehrzweck-/Veranstaltungs-/Sporthalle angesehen.
Das umfangreiche Antragsverfahren fรผr eine Mittelbeantragung aus den Fรถrderprogrammen fรผr โNachhaltige integrierte Stadtentwicklung EFRE 2021 bis 2027โ und der Stรคdtebaufรถrderung โWachstum und nachhaltige Erneuerung โ Lebenswerte Quartiere gestaltenโ befindet sich laut Verwaltung in der finalen Phase. Bis Ende Januar 2023 soll das endgรผltige Handlungskonzept mit allen Einzelmaรnahmen vom Stadtrat verabschiedet und beim Sรคchsischen Staatsministerium fรผr Regionalentwicklung eingereicht werden.
Das Stadtentwicklungsamt bereitet derzeit mit der STEG Stadtentwicklung GmbH aus Dresden das umfangreiche Antragsverfahren fรผr eine Mittelbeantragung aus den Fรถrderprogrammen fรผr โNachhaltige integrierte Stadtentwicklung EFRE 2021 โ 2027โ und der Stรคdtebaufรถrderung โWachstum und nachhaltige Erneuerung โ Lebenswerte Quartiere gestaltenโ vor. Die ersten Ideen sind skizziert.
Ende August wurden die geplanten Einzelvorhaben mit Bรผrgerinnen und Bรผrgern in einer รถffentlichen Beteiligungsrunde besprochen. โUns ist es wichtig, die Menschen vor Ort schon frรผhzeitig in den Prozess einzubindenโ, so Oberbรผrgermeister Matthias Berger. โWir sind sehr dankbar fรผr die Ideen und Vorschlรคge, die geรคuรert werden.โ Ziele der Quartiersentwicklung liegen vor allem beim Klimaschutz, sowie bei der Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Belebung. Maรnahmen zur Grรผnentwicklung von รถffentlichen Rรคumen und die Schaffung neuer gemeindlicher Zentren sind ganz oben fixiert. Schwerpunkte sind die Entwicklung desย Bahnhofvorplatzesย und die Umgestaltung des Bahnhofsparkes, die Revitalisierung des Freizeitareals โTeletubbylandโ.
Auch verkehrliche Maรnahmen sind in der Vorhabenliste verankert. So ist die Schaffung eines Kreisverkehres in der Leipziger Straรe mit den Einmรผndungen Bahnhofstraรe und Heinrich-Zille-Straรe vorgesehen. Der gestiegene Bedarf an Park+Ride-Plรคtzen sowie der sichere รbergang der Gleise aufgekommene Ideenvorschlรคge (aus der Bรผrgerinformationsveranstaltung). Die grรถรte Maรnahme soll der Bau einer Sport- und Veranstaltungshalle am Standortย Husarensportparkย werden.
Hintergrund: Der Europรคische Fonds fรผr regionale Entwicklung (EFRE) bietet im Fรถrderzeitraum 2021 bis 2027 Kommunen in Sachsen mit einer Fรถrderquote von 75 Prozent die Mรถglichkeit, Stadtquartiere mit einem Aufwertungs- und Entwicklungsbedarf finanziell zu unterstรผtzen und somit eine zukunftsfรคhige Stadtentwicklung voranzutreiben. Die Stadt Grimma mรถchte dies nutzen und lรคdt zum Mitgestalten ein. โDie Mitwirkung der Grimmaerinnen und Grimmaer ist gefragt, denn wir mรถchten wissen, was ihnen wichtig istโ, so Janine Wolff, Amtsleiterin Stadtentwicklungsamt. Im Mittelpunkt stehen Vorhaben zur Verringerung des CO2-Ausstoรes und zur Verbesserung der Stadtรถkologie sowie Vorhaben, die der wirtschaftlichen und sozialen Belebung dienen und die Lebensqualitรคt fรผr die Einwohner erhรถhen. Weitere Maรnahmen sollen รผber das Stรคdtebaufรถrderprogramm โWachstum und nachhaltige Erneuerungโ (WEP) beantragt werden.