Gemeinsame Ausbildung der BRH Rettungshundestaffel und Feuerwehr

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Foto: Mike Köhler

Landkreis Leipzig. Am 09.07.2022 fand eine gemeinsame Ausbildung der BRH Rettungshundestaffel Landkreis Leipzig und den Feuerwehren Großpösna, Markkleeberg und Zwenkau statt.

Als Ausbildungsort wurde der Zwenkauer See ausgewählt. Bevor es in die Praxis ging, wurde im Gerätehaus Zwenkau eine Vorstellung der BRH Rettungshundestaffel durchgeführt. Hier wurde das Equipment, die Hunde und die Hundeführer, sowie ihre Ausbildung zum Flächensuchhund oder Ortungshund eindrucksvoll vorgestellt. Eine wichtige Rolle spielte hier auch die Schnittstelle zwischen Rettungshundestaffel und Feuerwehr.

Augenmerk an diesem Tag war allerdings die Wasserortung. Taucher und Rettungskräfte stehen bei einem Ertrunkenenfall immer wieder vor den gleichen Schwierigkeiten. Mit relativ wenigen zur Verfügung stehenden Kräften muss ein Gebiet abgesucht werden, das meist nur sehr vage beschrieben werden kann. Zudem steht ihnen für die Arbeit unter Wasser nur ein begrenzter Zeitraum zur Verfügung.

Gerade bei der Wassersuche muss in der Regel davon ausgegangen werden, dass hierbei keine Lebendrettung- sondern nur noch eine Leichenbergung erfolgen wird. Die Hunde werden für diesen Fall speziell ausgebildet, um nicht nur lebende Personen, sondern auch Leichen unterschiedlicher Verwesungsstadien unterhalb der Wasseroberfläche anzuzeigen. Im Einsatzfall heißt dies, dass der Hund – begleitet von seinem Hundeführer – auf einem Boot mit Arbeitsplattform langsam über die Wasseroberfläche gefahren wird. Sobald der Hund menschliche, an der Wasseroberfläche aufsteigende Witterung aufnehmen kann, wird er dies anzeigen. Der Vorteil beim Einsatz von Rettungshunden auf der Wasseroberfläche ist nicht von der Hand zu weisen. Es kann ein Ortungsradius von 20-40 Meter erreicht werden.

Foto: Mike Köhler

Für Taucher ergibt sich so eine kürzere Tauchzeit durch gezielte Tauchgänge und die Taucher müssen den Grund des Gewässers nicht abtasten, was gefährlich sein kann. Nach der Theorie folgte die Praxis am Zwenkauer See. Der Zugführer David Glaß von der Rettungshundestaffel hatte sich dazu ein Szenario ausgedacht um die Arbeit der Rettungshunde zu verdeutlichen. Bei der Suche am und im See konnten die Kameradinnen und Kameraden per Livetracking die Suche am Monitor beobachten. Mit modernster Technik gelingt es so, den abgesuchten Bereich zu definieren und den zu suchenden Bereich abzustecken. In der Karte werden ebenso Auffälligkeiten der Hunde dokumentiert. Die vermisste Person konnte schlussendlich im Strandbereich durch einen Hund gesichert werden. Alexander Hecking, Stellv. Stadtwehrleiter Zwenkau und gleichzeitiger stellvertretender Kreisbrandmeister zeigte sich nach der Ausbildung zufrieden und möchte die gemeinsame Ausbildung im Landkreis forcieren um im Ernstfall Hand in Hand zusammenzuarbeiten.

Info zum BRH Rettungshundestaffel:
Der Bundesverband Rettungshunde e.V. hat es sich seit seiner Gründung im Jahre 1976 zur Aufgabe gemacht, die Stärken und die Schlagkraft der regionalen Staffeln in einer Dachorganisation zu bündeln. Ziel ist es, gemeinsame und verbindliche Ausbildungs- und Einsatzrichtlinien zu entwickeln und anzuwenden, die gleichsam für die Hunde, die Hundeführer, die Einsatzhelfer und die Zugführer, also alle am Einsatz beteiligten Kräfte gelten. Unabhängig von Standort und Einsatzgebiet folgen alle BRH-Staffeln den gleichen, vom Verband in gemeinsamer Arbeit mit den Staffeln entwickelten Richtlinien, nach welchen im Einsatz gearbeitet wird. Die Erstellung, Weiterentwicklung und regelmäßige Modernisierung einer Prüfungsordnung, nach welcher bundesweit in den einzelnen Sparten Flächensuche, Trümmersuche und Mantrailing die leistungsfähigkeit der Teams überprüft wird, ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Verbandsarbeit. Nicht zuletzt trägt der Verband dafür Sorge, dass die hohe Ausbildungs- und Einsatzqualität seiner Staffeln den anfordernden Stellen und Behörden bekannt gemacht wird. In einigen Bundesländern soweit es deren Landesgesetze vorsehen – sind BRH-Staffeln daher in den Katastrophenschutz integriert. Sie sind ehrenamtlich und werden durch Spenden finanziert