Grimma/Nimbschen. Ja eine seit Jahren stehende Mauer zwingt jetzt Autofahrer auf der B107 in Nimbschen auf Tempo 30.
Im Rahmen der รberwachung von Ingenieurbauwerken wurden an der bestehenden Natursteinwand zum Gelรคnde des Klosters Nimbschen sich verstรคrkende Tragfรคhigkeitsprobleme festgestellt, teilte das Landesamt fรผr Straรenbau und Verkehr (LASuV) auf Anfrage mit.
„Um die Wand vor weiteren Schรคdigungen zu schรผtzen, hat sich das LASuV gemeinsam mit der Straรenverkehrsbehรถrde der Stadt Grimma zu den verkehrsrechtlichen Einschrรคnkungen (Fahrbahneinengung und Geschwindigkeitsbegrenzung) entschieden.“
so Sprecherin des LASuV, Isabell Siebert. Durch die Geschwindigkeitsreduzierung und den vergrรถรerten Abstand der Fahrzeuge zum Bauwerk sei somit die Lasteintragung in die Stรผtzwand geringer.
Etwas widersprรผchlich hingegen das Statement der Stadtverwaltung. Demnach sei nรคmlich die Stabilitรคt der Straรe auf Grund der maroden Stรผtzmauer nicht mehr gegeben. Zum Schutz der Verkehrsteilnehmer wรคre es zwingend nรถtig, eine sogenannte Schrammbordwand zu errichten.
Durch die bedingte Verengung der Straรe sei eine maximale Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h erforderlich. Eine Geschwindigkeitsregulierung aus Richtung Groรbothen erfolge sukzessive durch frรผhzeitige Ankรผndigung der Geschwindigkeiten. Das gliedert sich als Festbeschilderung in Form von der 70 km/h Begrenzung auf der Gefรคllestrecke und durch die Ortseingangstafel auf 50 km/h. Die Schutzplanke wurde laut Angaben der Stadtverwaltung vor rund zwei Monaten errichtet. Autofahrer hingegen monieren die zusรคtzliche Gefahr durch erprobtes Abbremsen auf 30 hinter einer Kurve.
„Die Anordnung der Schilder entspricht den Vorgaben der StVO und den dazu erlassenen Verwaltungsvorschriften. รbrigens befindet sich die Geschwindigkeitsreduzierung innerhalb der Ortsdurchfahrt und somit gelten bis dahin 50 km/h als zulรคssige Hรถchstgeschwindigkeit, ein Abbremsen auf Tempo 30 dรผrfte also zumutbar sein.“ so Siebert weiter.
Die so „zwingend notwendige Geschwindigkeitsbegrenzung“ auf 30 km/h wurde offenbar, zumindest der Wahrnehmung vieler Autofahrer nach, erst vor wenigen Tagen eingerichtet. Die Stadtverwaltung hรคlt dagegen, die Begrenzung sei schon seit mehreren Wochen ausgeschildert. Am Mittwoch erfolgte dann auch eine erste mobile Geschwindigkeitskontrolle, nach Angaben der Stadtverwaltung in der Gegenrichtung. Autofahrer hingegen hatten รผber Radiosender die andere Richtung, also die 30km/h Strecke durchgegeben.
„Wann und mit welcher baulichen Lรถsung sich die Fahrbahn hier wieder behinderungsfrei nutzen lรคsst, steht noch nicht fest, wir befinden uns noch in der Planung und untersuchen gegenwรคrtig alle Optionen„, so Siebert.