Grimma. Der noch amtierende Oberbรผrgermeister der Stadt Grimma, Matthias Berger hat sich am Mittwoch zu einer erneuten mรถglichen vierten Kandidatur erklรคrt.
Rรผckblick
Matthias Berger, hat sich auch diesmal lange nicht zu einer erneuten Kandidatur geรคuรert. Laut eigenen Aussagen hatte er sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. „Der Oberbรผrgermeisterposten ist ein Fulltimejob, der viel Zeit in Anspruch nimmt„, so der 54-jรคhrige. Er musste abwรคgen, auf der einen Seite mache ihm der Job und die daraus resultierende Verantwortung viel Spaร, auf der anderen Seite wรคre der Gedanke, die Verantwortung abzugeben auch irgendwo „charmant“ gewesen. „Wir haben in den letzten Jahren in Grimma viel bewegt„. sagte er stolz. Auf der Habenliste stehen unter Anderem die Entwicklung des neuen Gewerbegebiets an der A14 mit geschรคtzten 1000 neuen Arbeitsplรคtzen, enorme Investitionen in die soziale Infrakstruktur wie Schulen und Kitas, die Restaurierung bzw. Sanierung der Roggenmรผhle und dem alten Seminar, die Oberschule Bรถhlen, das moderne Feuerwehrwesen, der komplimentierte Hochwasserschutz oder auch unter Anderem die Ansiedlung von REWE im Innenstadtbereich.
Kandidatur Ja oder Nein?
„Zwei Hochwasserkatastrophen 2002 und 2013 waren zu bewรคltigen, die Flรผchtlingskrise 2015, die Coronapandemie und nun die Flรผchtlingskrise durch den Ukrainekrieg stellte bzw. stellt uns nach wie vor vor groรe Herausforderungen.“ resรผmiert Berger. „Ohne unser engagiertes Team in der Stadtverwaltung und dem stets sachlichen Dialog mit den Stadtrรคtinnen und Stadtrรคten wรคre wohl so manches Projekt nicht gelungen.“ und die Stadt steht vor weiteren Groรprojekten. Neben dem millionenschweren Glasfaserausbau soll in Mutzschen ein Kinderkampus entwickelt werden, perspektivisch im Husarensportpark eine Mehrzweckhalle entstehen, drei neue Kitas seien in Planung und der Bahnhofsbereich mรผsse fรผr den S-Bahnanschluss bis 2025 fit gemacht werden. Zudem soll die im Verfall befindliche Sovjetkaserne in neuem Glanz erstrahlen. Der Straรenbau sei ebenfalls im Fokus aber aufgrund fehlender Fรถrdermittel derzeit noch problematisch. Auรerdem soll auch weiter in die Ortschaften investiert werden. Aber nicht nur diese Themen bewegen den Amtsinhaber. Auch der gesellschaftliche Dialog sei in seinen Augen auf Talfahrt. „Wir mรผssen wieder lernen mehr miteinander zu sprechen und sich nicht von Beginn an gegenseitig anzufeinden und diskreditieren.“ meint Berger, der dabei auch die Bundes- und Landesregierung in der Pflicht sehe. All das sei nur mit enormen Verantwortungsbewusstsein zu stemmen, dem sich der amtierende Oberbรผrgermeister nun auch in einer mรถglichen vierten Amtszeit stellen mรถchte.
Mitbewerber um den Posten als Oberbรผrgermeister
Wie die LVZ berichtete, haben sich SPD und CDU bislang auf keinen gemeinsamen Bewerber geeinigt. Auch die AfD hatte in ihrer Nominierungssitzung keinen Kandidaten fรผr Grimma aufgestellt. Die FDP signalisierte ebenfalls keinen Kandidaten aufstellen zu wollen. Nur die LINKE hรคlt sich aktuell noch bedeckt und wolle noch in dieser Woche zu der Frage Stellung nehmen. Und wie sieht das Berger? „Ich wรผrde es auรerordentlich begrรผรen, wenn die LINKE einen Kandidaten aufstellen. Dann hรคtten die Bรผrger auch tatsรคchlich eine Wahl. Zudem tรคte es der Wahlbeteiligung gut. Das wรผrde das Ganzeย interessanter machen„. Bislang wurde noch kein einziger Wahlvorschlag eingereicht. Mรถgliche Kandidaten haben noch bis zum 7. April, 18 Uhr dafรผr die Gelegenheit.