S-Bahn-Anschluss Grimma: Zweckverband schreibt Netzbereich neu aus

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Foto: Batteriezug am Oberen Bahnhof Grimma/ Stadt Grimma

Grimma. Unter Federführung des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) hat das europaweite Vergabeverfahren des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes für den Betriebszeitraum 2025 bis 2037 begonnen.

„Laut Ausschreibung MDSB2025plus sollen ab Mitte Dezember 2025 Batteriezüge auf der S-Bahn-Linie S1 die Reisegäste zwischen dem Leipziger City-Tunnel und dem Bahnhof Döbeln befördern“, sagt Grimmas Oberbürgermeister Matthias Berger.

„Ich freue mich sehr, dass der Obere Bahnhof Grimma und der Bahnhof Großbothen somit an das S-Bahn- Netz angeschlossen werde“, so Matthias Berger. ZVNL-Vorsitzender und nordsächsischer Landrat Kai Emanuel schließt sich an: „Dieselloks sind im Leipziger City-Tunnel nicht zugelassen und damit für das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz ungeeignet. Also stoßen wir bislang immer dort an Grenzen, wo keine Oberleitung über der Schiene hängt. Das wird sich ab 2025 ändern. Mit einem Batteriezug ist die S-Bahn-Fahrt nicht mehr in Leipzig- Stötteritz beendet, sondern geht dann mit der neuen S 1 bis Grimma und Döbeln weiter – und das auch noch umweltfreundlich ohne CO2-Emissionen“.

Auch Serviceleistungen sind in der Ausschreibung verankert. Dazu gehöre unter anderem ein breit aufgestelltes Ticket-Vertriebssystem, eine moderne Fahrzeugausstattung beispielsweise mit Klimaanlage und WLAN, die Sicherung der Barrierefreiheit und Kundenbetreuung in allen Zügen sowie die Schaffung von bestmöglichen Bedingungen für mobilitätseingeschränkte Reisende und Fahrgäste mit Fahrrad. Mit Strukturwandel-Fördermitteln erwirbt der ZVNL 16 batteriebetriebene Züge. Diese werden an das zukünftige Bahnunternehmen für den Einsatz auf der nichtelektrifizierten Strecke Leipzig-Grimma- Döbeln verpachtet. Dazu gründete der ZVNL eigens die Fahrzeugpool GmbH. Welche Batteriezüge von der Fahrzeugpool GmbH letztlich angeschafft und von welchem Verkehrsunternehmen gepachtet und betrieben werden, wird sich aus dem Vergabewettbewerb ergeben, der Ende April 2022 endet.