Mit Fotos aus Mutzschen Keramikfestival an den Start gebracht – Kultur spült Geld in städtische Kassen von Boleslawiec (Bunzlau) in Polen

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Foto: Detlef Rohde

Mutzschen/Bunzlau. Am Donnerstagabend wurde die Fotodokumentation „Der Leuchtturm von Mutzschen“ von Detlef Rohde im Kulturzentrum der polnischen Keramikmetropole Bunzlau eröffnet.

Mit 13 ausgewählten Fotos aus rund 1200 Aufnahmen wird die Entstehung des Mutzschener Leuchtturmes dokumentiert. Für Detlef Rohde und Ute Hartwig-Schulz, die von Prösitz aus die europäische Kulturstraße Via-Regia für Sachsen aktiviert, war es fast ein Heimspiel. Nach etwas mehr als einem Jahr konnten sie das Mutzschener Projekt des polnischen Künstlers Mateusz Grobelny in seiner Heimatstadt präsentieren. Genau zum richtigen Zeitpunkt, wie sich kurzfristig herausstellen sollte.

Normalerweise inszeniert Grobelny zu jedem internationalen Keramikfestival einen Freibrand, nur in diesem Jahr nicht. Der Künstler hatte erst vor kurzem geheiratet und ist anderweitig gebunden. Somit konnte mit der Ausstellung von Detlef Rohde zumindest optisch ein Ersatz für das Event von Mateusz Grobelny gefunden werden. In seiner Eröffnungsansprache hob der polnische Künstler, der auch zugleich der Vorsitzende des Keramikfestivals ist, hervor, dass es im Laufe der Jahre nur gelungen sei, die Stadt und vor allem die Bevölkerung von der Bedeutung des Festivals zu überzeugen, da die Künstler aus aller Herren Länder mit ihren Werken in der Stadt präsent seien und öffentlich arbeiten würden. Für die Stadt sei das Festival ein reiner Glücksfall, da Boleslawiec (Bunzlau) nur so einen internationalen Namen bekommen habe und ein echter Touristenmagnet über das ganze Jahr geworden sei.

Ute Hartwig-Schulz hob in ihrer Laudatio die besondere Bedeutung der Via Regia für Sachsen und Europa hervor. Sie betonte, dass dieses Projekt in Sachsen nicht die Bedeutung von der Landespolitik bekäme, die es eigentlich verdiene. Während Bundesländer wie Hessen und Thüringen daraus eine Marke entwickelt hätten, wäre es in Sachsen nur wenigen Behörden bekannt. Dass die Via Regia jedoch nach und nach immer mehr Bürgern bewusst wird, verdankman den regionalen Medien und Detlef Rohde, der mit seinen Fotografien die Werke der Künstler und die Entstehung von kulturellen Höhepunkten entlang der Via Regia dokumentiert. Dadurch vermitteln seine Arbeiten den Stellenwert der Kunstwerke im öffentlichen Raum, als auch einen lebendigen Einblick in das Schaffen der Künstler in ihren jeweiligen regionalen Wirkungsräumen.

Für Detlef Rohde, geht jetzt die Arbeit richtig los, da er auch im kommenden Jahr mit einer Fotoausstellung vertreten sein wird. Die Fotoarbeit wird ihn viele Kilometer entlang der Via Regia führen. Er weiß, dass die Arbeit einiges kosten wird, allerdings seien es im Ganzen gesehen auch nur Kleckerbeträge, wenn jede Stadt sich mit ein paar Euro beteiligen würde, oder sich zumindest Sponsoren für das Projekt finden lassen.

Was es genau ist, wissen nur einige Eingeweihte, zuerst müssten die Rahmenbedingungen stimmen, so Rohde.