Grimma. Bereits vergangene Woche musste die Schiffmühle in Höfgen provisorisch gesichert werden. Da auf der Mulde Eisgang angekündigt ist, muss sie nun in Sicherheit gebracht werden.
In den letzten Tagen hatten bereits Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Grimma und Kaditzsch die Schiffmühle nach einem Seilriss provisorisch gesichert, da das historische Denkmal nicht mehr parallel zum Ufer positioniert war und abzureißen drohte. Außerdem war Wasser in einen Schwimmponton eingedrungen, sodass das Bauwerk zu kentern drohte.
Im Worst-Case-Szenario könnte sich die Mühle losreißen und heftige Schäden Fussabwärts anrichten, bestätigte uns Steffen Kunze, Sachgebietsleiter Brandschutz der Stadt Grimma. Daher werde mit einem Stahlseil das gerissene Seil ersetzt damit die Mühle in ihren Hafen gesteuert werden kann. Da bei den eisigen Temperaturen Eisgang für die Mulde prognostiziert wird, muss die Mühle nun in ihren Hafen manövriert werden. Damit das reibungslos funktioniert, wird die Mühle mit im Bauwerk verbauten Seilwinden ganz langsam in den Hafen eingelassen.
Die Schwierigkeit bei dem Einsatz lag darin das Seil wieder auf der andere Seite der Mulde anzuschlagen. Mit mehreren Hilfsseilen wurde ein Stahlseil auf die gegenüberliegende Seite gezogen. Dazu kamen die Grimmaer Kameraden erneut zum Einsatz. Die Sicherung der Anlage soll vorraussichtlich Mittwoch abgeschlossen sein.
Zur Schiffmühle selbst: Diese Sonderform der Mühlen starb Ende des 19. Jahrhunderts restlos aus. Anfang der neunziger Jahre wurde die Mühle neu aufgebaut. Ziel des Projektbaus war die Nutzung des Schiffmühlprinzips als Grundlage für ein modernes agrartechnisches Bewässerungssystem. Seit der Fertigstellung versorgt die Höfgener Schiffmühle die Wasseranlagen des örtlichen historischen Landschaftsparks. In der Mühle befindet sich ein Museum, das mit detailliert aufgearbeiteten Schauwänden die Geschichte, Wiederentdeckung und modernen Anwendungsprinzipien der Schiffmühlen beschreibt