Mehr als 60 Millionen Euro für Kultur und Tourismus: Auszahlung startet

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Foto: SörenMüller/Archivbild

Sachsen. Der Haushalts- und Finanzausschuss des Sächsischen Landtages hat am Mittwoch  das vom Kabinett kürzlich beschlossene Hilfspaket für Kultur und Tourismus in Höhe von mehr als 60 Millionen Euro bestätigt.

Mit diesen Mitteln will der Freistaat die besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Einrichtungen und Akteure in Kultur und Tourismus unterstützen. Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch: »Ich danke dem Sächsischen Landtag als Haushaltsgesetzgeber dafür, dass er diese wichtigen Mittel für die Bereiche Kultur und Tourismus bestätigt hat. Das zeigt, welch hohen Stellenwert Kultur und Tourismus in Sachsen haben. Kultur ist keine schöne Zugabe in Zeiten voller Kassen, sondern lebensnotwendig und identitätsstiftend. Zudem ist jede Förderung der Kultur gleichzeitig eine Investition in den Tourismus.«

Das Paket beinhaltet mehrere Einzelmaßnahmen für Kultur und Tourismus. Den größten Baustein bildet ein umfassendes Paket für freie Träger aus dem Bereich Kunst und Kultur, die bislang zu wenig oder gar nicht auf Hilfsprogramme zugreifen konnten. Allein 30 Millionen Euro sind unter anderem für freie Theater, Festivals und kulturelle Vereine vorgesehen. Der Zuschuss beträgt bis zu 10.000 Euro, bei Nachweis eines höheren Liquiditätsbedarfes können bis zu 50.000 Euro ausgereicht werden. Anträge für diese Förderung können ab dem 29. Juni 2020 bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) gestellt werden. Informationen dazu gibt es unter www.sab.sachsen.de.

Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen erhält 7 Millionen Euro. Davon fließen 5 Millionen in das Stipendien-Programm »Denkzeit«. Das Programm unterstützt freischaffende Künstlerinnen und Künstler mit einem Stipendium in Höhe von 2.000 Euro und war Ende April an den Start gegangen. Bis Ende Mai wurden knapp 1.900 Anträge eingereicht, von denen bisher knapp 1.000 bewilligt werden konnten. Durch die Aufstockung können nun weitere Bewerbungen für die Förderung berücksichtigt werden. Ab Mitte Juli wird das Antragsverfahren zudem für neue Bewerbungen geöffnet.

Weitere 750.000 Euro fließen in den Kleinprojektefonds der Kulturstiftung. Der Fonds fördert kleinere Kunst- und Kulturprojekte mit Fördersummen von 500 bis 5.000 Euro. Er richtet sich vorrangig an Initiativen in den ländlichen Regionen Sachsens und soll in der gegenwärtigen Situation vor allem dabei unterstützen, das kulturelle Leben vor Ort wieder anzukurbeln. Anträge können voraussichtlich ab Anfang Juli bei der Kulturstiftung eingereicht werden.

Darüber hinaus sollen zusätzliche Mittel in die bestehenden Förderstrukturen der Kulturstiftung fließen, um kurzfristig Projekte zu unterstützen, die von den Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders betroffen sind.

Für das neue Programm »Denkzeit Event«, mit dem die Veranstaltungsbranche in den Blick genommen wird, erfolgt die Befassung im Haushalts- und Finanzausschuss des Sächsischen Landtages in der kommenden Woche. Zu den weiteren Einzelheiten werden wir entsprechend informieren.

Wenngleich inzwischen wieder Touristen nach Sachsen kommen, verzeichnet die Branche enorme Verluste. Der Freistaat steuert dagegen und unterstützt den Tourismus mit zusätzlich fünf Millionen Euro. So werden zum Beispiel 2,9 Millionen Euro an die acht Tourismusregionen ausgereicht, um Projekte und Ideen für die Zeit nach Corona voranzubringen.