Kammerjägereinsatz im Roten Ochsen

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Grimma. Derzeit muss ein Kammerjäger regelmäßig die Gemeinschaftsunterkunft in der Südstraße besuchen, was offenbar bei einigen unserer Lesern für Verwunderung sorgte. Wir haben nachgefragt..

Das Landratsamt bestätigte auf Anfrage. „Aktuell sind in der Gemeinschaftsunterkunft in der Südstraße 80 in Grimma Schaben aufgetreten.“ Sowohl das Gesundheitsamt als auch die Ausländerbehörde führen in dem Zusammenhang, den Angaben zu Folge, in regelmäßigen Abständen oder auf Anlass Kontrollen in den Gemeinschaftsunterkünften durch.

Generell ist aber der Betreiber für die Sauberkeit in der Unterkunft zuständig und dazu verpflichtet, einen Hygieneplan aufzustellen und bei Schädlingsbefall unverzüglich zu handeln. „Eine Fachfirma bekämpft diesen Befall auf biologische Art. Dafür sind mehrere Termine vor Ort nötig, um ein möglichst nachhaltiges Ergebnis zu erzielen.“ so stellvertretende Pressesprecherin des Landkreises, Konstanze Morgenroth.

Hintergrund: Schaben-Befall entsteht nicht immer unbedingt aufgrund mangelhafter Hygiene oder Sauberkeit, sondern werden meist über Nahrungsmittelverpackungen, gebrauchte Küchengeräte oder mit dem Urlaubsgepäck eingeschleppt. Die Lebensbedingungen sind für eine Schabe in belebten Gebäuden ideal. Zentralheizungen sorgen für Wohlfühltemperaturen oberhalb von 20 Grad Celsius. Küchenabfälle, Nahrungsmittelreste und Wasser in der Küche bescheren den Kakerlaken geradezu paradiesische Zustände. Schaben verbergen sich häufig in allen denkbaren Spalten, Ritzen und Fugen, bevorzugt hinter Küchenzeilen sowie Kühlschränken und anderen Elektrogeräten. Die Folgen eines Schaben-Befalles sind oft schwerwiegend. Unentdeckt vermehren sich Schaben sehr schne und befallen angrenzende Räume und benachbarte Wohnungen durch Rohrleitungs- und Kabelschächte. Spätestens dann muss eine Fachfirma ran.