Frank Brinkmann bringt Relief für das Dorf der Jugend

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Foto: Detlef Rohde

Grimma. Es sind gerade mal null Grad Außentemperatur, die hohe Luftfeuchtigkeit, die von der Mulde über die Wiesen kommt, lässt die eher moderaten Wintertemperaturen deutlich spürbar werden. Vor dem Dorf der Jugend stehen ein LKW mit einer Hubbühne, Schüler der Förderschule Burkardshain, ein paar Helfer vom Dorf der Jugend und Frank Brinkmann mit seinen jungen Mitarbeitern aus Lateinamerika und Afrika. Sie alle wollen heute hoch hinaus.

In den vergangenen Monaten, haben Kinder und Jugendliche des Dorfes der Jugend und Schüler aus Burkardshain sowie Jugendliche aus dem Kinderheim Seidewitz an Reliefs aus Ton gearbeitet, die heute auf einer Höhe von 20 Meter an der Fassade angebracht werden sollen. Das Wetter ist nicht ideal, weil es in luftiger Höhe nicht nur wackelig, sondern auch windig und gefühlt deutlich kälter ist, als am Boden. Und dennoch: die Jugendlichen können es kaum erwarten mit dem Hubkorb nach oben zu fahren.

Foto: Detlef Rohde

Der Ausblick auf das Schloss Grimma und in die anderen Himmelsrichtungen ist bei Sonnenschein besonders lohnend. Bis es soweit ist, müssen die Kids allerdings noch etwas warten. Da die Reliefs, die von den Kindern im Rahmen des Demokratieprojektes mit dem Kunstförderverein Schaddelmühle, dem Dorf der Jugend und weiteren Projektpartnern entstanden sind, muss Frank Brinkmann mit Alex, dem Vorarbeiter des Künstlerhauses, erst einmal selbst hinauf, um Halterungsschrauben anzubringen, die so lange in der Wand bleiben, bis der Zement, der die Kunstwerke der Kids an der Wand halten soll, getrocknet ist.

Foto: Detlef Rohde

Nachdem die Schrauben an ihrem Bestimmungsort befestigt waren, durften auch die Kinder nacheinander mit hoch fahren und beim Anbringen ihrer Arbeiten helfen. Für die Kinder, die noch nicht mit auf den Hubwagen konnten, gab es neben einer Führung durch die heiligen Hallen des Jugendhauses, auch die Möglichkeit, sich an einer speziellen Graffitiwand auszuprobieren. Ebenso wurde die Fliesenwand besucht, die im Jahresverlauf mit Entwürfen und Siebdrucken der Jugendlichen gestaltet wurde. Eine Dusche für die Zeltfreunde in den Sommermonaten erfüllte die jungen Teilnehmer sichtlich mit Stolz auf ihre Bilder und Techniken. Das Jugendamt des Landkreises hatte eine Ausschreibung veröffentlicht, mit der Ideen für eine Förderung demokratischer Prozesse gesucht wurden. Auf diese hatte sich der Kunstförderverein Schaddelmühle e.V. mit dem Projekt „Gestalten – wir woll`n was bewegen “ als Projektträger beworben . In einem langwierigen demokratischen Entscheidungsprozess suchten sich die Kids eigenständig ihre Inhalte und Ziele aus, mit denen sie ihr Umfeld verändern wollten.